WENN ER KOMMT, DANN LAUFEN WIR
- Autor*in
- Klass, David
- ISBN
- 978-3-401-05898-6
- Übersetzer*in
- Ernst, Alexandra
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 328
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der 17-jährige Amerikaner Jeff muss damit zu Recht kommen, dass sein Bruder Troy vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird und wieder in die Familie zurückkehrt, obwohl Troy jemanden umgebracht hat.
Beurteilungstext
Als Jeff 12 Jahre alt war, erstach sein 4 Jahre älterer Bruder Troy einen Freund und kam mit der Strafe "Lebenslänglich" ins Gefängnis. Das Leben der Familie Hastings änderte sich daraufhin grundlegend, da sie 400 km nach Pineville umzogen und noch einmal von vorne anfingen. Für Jeff lief es in der neuen Stadt besser: in der Schule war er beliebt, wurde in die Fußballmannschaft aufgenommen und hatte seine erste Freundin.
Nach 5 Jahren stellte sich heraus, dass man Troy trotz des begangenen Mordes nicht hätte verurteilen dürfen, da er noch nicht volljährig war. Er wird von heute auf morgen aus dem Gefängnis entlassen und kommt zurück in seine Familie. Die gutmütigen Eltern wollen ihm eine zweite Chance geben. Für Jeff beginnt mit Troys Entlassung die Katastrophe: Seine Freundin darf sich nicht mehr mit ihm treffen. Er wird von seinen Mitschülern geschnitten. Unbekannte werfen Steine in die Fensterscheiben seines Elternhauses. Nach einem Streit auf dem Fußballplatz verschwindet der Kapitän der Mannschaft auf dubiose Weise. Auch wenn er - wie sich später herausstellt - als Drogendealer gearbeitet hat, so wird doch Jeffs Bruder Troy als erstes verdächtigt. Troy umschmeichelt die Eltern und möchte sich angeblich mit seinem Bruder anfreunden. Jeff ist sehr skeptisch, kann er doch die Vorgeschichte Troys nicht vergessen. Nach und nach passieren weitere Vorfälle, die eine packende Geschichte zum Thema "Verhältnis Bruder-Bruder" bilden.
Dem amerikanischen Autor David Klass gelingt es hervorragend, einen leicht zu lesenden Roman zu schreiben, bei dem der Leser nicht immer genau weiß, für wen er Partei ergreifen soll. Man kann kaum leugnen, dass man selber auch versucht ist, Troy von vorneherein abzustempeln. In der Mitte des Buches tut er einem fast Leid und man möchte glauben, dass er seinen Willen "sich zu ändern", ernst meint. Die depressive Mutter der beiden Brüder, der herzensgute Vater und die amerikanische Familie, die nach außen hin so viel zählt, bilden einen passenden Hintergrund für dieses Thema, das sowohl jugendliche als auch erwachsene Leser mitreißen wird. Dem Schreibstil von D. Klass kann man sich kaum entziehen und das Ende ist ebenso unvermutet wie klar.