Wenn er kommt, dann laufen wir

Autor*in
Klass, David
ISBN
978-3-401-05898-6
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
328
Verlag
Arena
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Würzburg
Jahr
2006
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jeffs Bruder Troy wird nach einer 5- jährigen Gefängnisstrafe nach Hause entlassen. Für den 16- Jährigen beginnt eine Zeit, in der er ständig in Angst schwebt, denn sein Bruder ist ein Mörder.

Beurteilungstext

Der verurteilte Mörder Troy wird schon nach 5 Jahren aus der Haft entlassen, weil fälschlicherweise bei seiner Verurteilung nicht das Jugendstrafrecht angewandt wurde. Seine Familie bringt ihm Vertrauen entgegen und will ihn wieder in die Familie intergrieren. Allerdings hat der jüngere Bruder Jeff starke Vorbehalte. Er hat wegen seines Bruders viel erdulden müssen. Nachbarn, Schulkameraden rächten sich damals für die ungeheuere Tat an den Eltern und vor allem an dem 12- jährigen Bruder mit Verachtung aber auch mit intensiven Tätlichkeiten. Die Familie hatte einen Neuanfang in einer idyllischen Kleinstadt versucht, indem sie vor sich und anderen das missliebige Familienmitglied verleugneten. Mit der Ankündigung seines Auftritts zerstört Jeff wieder alles. Die Umwelt reagiert mit Ausschluss der Familie und später mit Angriffen.
Die Hälfte des Romans nimmt diese Darstellung ein. Die Reaktion aller ist gleich, scheinbar folgen sie mit Ablehnung und Agressivität einem Naturgesetz. Die Ahnung Jeffs als jugendlichem Protagonisten folgt diesem Muster. Nur einzelne Menschen, Mutter, Vater und ein enger Freund, bringen Vertrauen auf. Der Leser ahnt schnell, dass sie getäuscht sind.
Die Darstellungen, in denen Troy seine Auftritte hat, sind etwas differenzierter gestaltet. Seine Bemühungen zum Beispiel um die nähere Bekanntschaft mit dem Bruder sind erkennbar. Man ahnt Ursachen für die Gewalttätigkeit des Jungen. Allerdings werden sie stets als sehr subjektiv dargestellt, als wurzelten sie im Wesen des Heranwachsenden. Im Verlaufe der weiteren Handlung bestätigen sich die schlimmen Befürchtungen. Glaube und Vertrauen werden brutal zerstört.
Und Jeff muss wieder völlig neu anfangen. Die Zerstörung des Lebens der Familie wird als unausweichliches Schicksal dargestellt. Die aggressive Reaktion der Umwelt, der Schüler und der Erwachsenen, wird nicht kritisch beleuchtet. So wie Troy seinem inneren Gesetz folgt, das das Böse vorgibt, reagieren alle Menschen. Sie folgen scheinbar nur ihren Instinkten.
Die Werbung des Verlages, der Roman beleuchte, ob es “das Böse” gebe, ist irreführend. Hier ist schon vorher alles klar, nichts wird beleuchtet.

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Diese Rezension wurde verfasst von T-Jt.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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