Wenn er kommt dann laufen wir

Autor*in
Klass, David
ISBN
978-3-401-05898-6
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Amerikanischen
Illustrator*in
Seitenanzahl
325
Verlag
Arena
Gattung
Biografie
Ort
Würzburg
Jahr
2006
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Jeffs Bruder Troy kommt nach acht Jahren aus dem Gefängnis und wird bei ihnen wohnen. Das will Jeff nicht, denn er traut Troy nicht. Sein Bruder ist für ihn das Böse, dass sich in seinem Haus fest setzt und mit Sicherheit Unheil heraufbeschwört. Der Ärger lässt nicht auf sich warten: Seine Freundin Beth darf auf Geheiß ihres Vaters nicht mehr mit Jeff reden. Nach einer Prügelei zwischen Troy und Jeffs Kassenkameraden Fraser ist Fraser verschwunden. Ist Troy schuld? Hat Jeff recht?

Beurteilungstext

Gibt es das Böse im Menschen, ohne dass es einen traumatisierenden Auslöser dafür gibt? Mit dieser Frage setzt sich der Autor in der Figur Jeff auseinander.
Jeff soll einen Aufsatz über das Böse schreiben. Gerade zu der Zeit kommt sein Bruder, der als 16 Jähriger einen Jungen ermordet hat, aus dem Gefängnis. Die Eltern nehmen ihn auf, wollen an das Gute in ihm glauben, wollen glauben, dass er sich geändert hat. Jeff glaubt das nicht, ist fest davon überzeugt, dass sein Bruder was im Schilde führt und lässt in sein Zimmer ein Schloss einbauen.
Über die Vorgeschichte erfahren wir wenig, ziemlich bruchstückhaft. Es ist nicht zu verstehen, wieso Troy einen solchen Wesenswandel vollzogen hat. Deutlich wird schnell, dass an Jeffs Befürchtungen etwas dran ist. Tröpfchenweise werden aus Jeffs Sicht entsprechende Beobachtungen geschildert.
Immer wieder gilt die Aufmerksamkeit des Erzählers aber vor allem den Eltern. Sie sind äußerst angespannt. Die Mutter wird als äußerst zerbrechlich dargestellt. Sie spielen Troys Spiel mit. Und das es ein Spiel ist, spüren die Eltern offensichtlich auch, lassen es in ihrem Kopf jedoch nicht zu.
Das Umfeld reagiert auf Jeffs Bruder ähnlich, wie es Jeff schon einmal nach dem Mord erleben musste. Freunde wenden sich von ihm ab. Von der Polizei wird er mit Troy in eine Schublade gesteckt, seine Freundin darf nicht mehr mit ihm sprechen. Eigentlich wollte Jeff nur ein ganz normales, durchschnittliches Leben führen, bloß nicht auffallen...
Troy konfrontiert Jeff mehrmals damit, dass sie sich sehr ähnlich seien. Ja er meint sogar, dass Jeff genau so sei, wie er. Das streitet Jeff strikt ab, beobachtet sich jedoch gründlicher. Das Ende der Geschichte zeigt deutlich, dass die Brüder verschieden sind und damit hat Jeff das einzige Mittel, mit dem er seinem Bruder gewachsen ist.
Wie es kommt, das Troy ein eiskalter Mörder wurde, der die Schuld für seine Morde, (denn es werden in der Geschichte noch weitere hinzu kommen) immer bei den Opfern sucht, nie bei sich, bleibt ungeklärt.
Dieses Buch bietet die Chance zur Diskussion zur Thematik: Das Böse im Menschen- ist es angeboren?
“Wenn er kommt, dann laufen wir” ist ein beeindruckendes und mutiges Buch, auch weil es nicht alle Fragen beantwortet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOSt.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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