Wenn er kommt, dann laufen wir

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• Familie

Teaser

Als Troy nach fünf Jahren begnadigt wird und in sein Elternhaus zurückkehrt, wird die Familie nicht nur von der Vergangenheit eingeholt, sondern ein Mitschüler verschwindet unter mysteriösen Umständen. Hat Troy wieder einen Mord begangen?

Beurteilungstext

David Klass erzählt in seinem bedrückenden Jugendroman von Jeff und Troy Hasting; Brüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Jeff hat sich sein Leben zwischen Familie, Freundin, Sport und Highschool eingerichtet, bis sein Bruder Troy aus dem Gefängnis kommt und alles einzustürzen droht. Während die Eltern ihrem Sohn, der als 12-Jähriger vorsätzlich einen Mord begangen hat, eine Chance geben wollen und an das Gute in ihm glauben, traut Jeff von Anfang an diesem Frieden nicht. Er glaubt nicht an den bekehrten Sünder. Er empfindet seinen Bruder als “wandelnde Zeitbombe, die nur darauf wartet zu explodieren”. Da die Geschichte aus Jeffs Perspektive erzählt wird, kann der Leser das Misstrauen, das er seinem Bruder entgegenbringt, und die Bedrohung, die dann zur Gewissheit wird, nachvollziehen. Nach und nach sickert das wohlgehütete Geheimnis, das Jeff niemanden anvertraut hat, durch; Freundschaften zerbrechen, die Familie wird mehr und mehr belastet und dann geschieht wieder ein Mord. Jeff ahnt die Wahrheit, aber niemand ist bereit, in Troy das Böse zu sehen. Gibt es das Böse überhaupt? Wie muss sich Jeff seinen Freunden/seiner Freundin gegenüber verhalten, wie viel Wahrheit schuldet er ihnen? Diesen Fragen muss sich nicht nur Jeff stellen. Der Leser wird von Anfang an in diese spannende Geschichte “hineingezogen”, die am Ende zwangsläufig eskalieren muss. Zurückbleiben eine gebrochene Familie und ein sich schuldig fühlender Bruder, der “ziemlich sicher ist, dass Troy in diesem Wintersturm auf See ertrunken ist”, als er zu fliehen versuchte.