Wenn du vergisst

Autor*in
Wagner, Heidrun
ISBN
978-3-95882-028-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
D'Oro, Miri
Seitenanzahl
240
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Mit einer Kopfverletzung wacht Zoe am Ufer des Neckar auf und kann sich an nichts erinnern. Nicht mal an ihren Namen. Der Medizinstudent Elias kümmert sich liebevoll um sie und bringt sie ins Krankenhaus. Dann aber verschwindet er. Zoe ist enttäuscht. Sie muss Elias wieder sehen. Derweil gewinnt sie mit dem Pfleger Niklas einen Freund. Er schenkt Zoe einen Skizzenblock, damit sie ihre Erinnerungsfetzen in Bildern festhalten kann. Aber die düsteren Bilder erschrecken die 17-Jährige. Was ist geschehen?

Beurteilungstext

„Aufwachen fühlt sich an wie aufsteigen von ganz unten.“ Der erste Satz erzeugt bereits Spannung. Da muss man weiterlesen. Aber auf der nächsten Seite erwartet den Leser schwarze Schrift auf dunkelgrauen Hintergrund. Der Text tritt hinter die Illustration zurück. Die Illustrationen von Miri D’oro geben dem Buch die besondere Note. Die schwarz-weiß-Zeichnungen nehmen viel Raum ein und an einigen Stellen läuft die Schrift mitten durch die skurrilen Illustrationen. Die Herzen, Sterne, Zacken, Karos, Sprechblasen, die vielen Muster geben die Stimmung der 17-jährigen Protagonistin Zoe wieder.
In den zum Teil beängstigenden Skizzen hält Zoe kurze Erinnerungsfetzen fest. Denn sie kann sich an nichts erinnern – nicht einmal an ihren Namen. Mit einer Kopfverletzung ist sie am Ufer des Neckar aufgewacht. Der Medizinstudent Elias findet sie, bringt sie ins Krankenhaus. Dort kommt eine weitere Figur ins Spiel: der Pfleger Niklas. Etwa ein Drittel der Erzählzeit steht Zoes Gefühlschaos im Mittelpunkt der Handlung. Ständig denkt sie an Elias. „Und als sie ihn sieht, fühlt es sich an, als würde ein Blitz in meinen Magen schlagen.“ Aber Elias will sie nicht sehen. Niklas dagegen schon.
Die Neurologin ist sicher, dass Zoe sich bald erinnern wird. Die psychotherapeutische Behandlung wird jedoch nicht thematisiert. Zoe ist allein auf dem Zimmer. Direkte Kommunikation findet fast nur mit Niklas und Elias statt. Die Spannung wird künstlich erhöht durch die Illustrationen und die Erinnerungsfetzen. Es muss etwas Schlimmes passiert sein, aber was? Diese Frage stellt sich der Leser, als Zoe eine ominöse Karte ohne Absender erhält. Die Karte als Mittel, die Spannung zu steigern, hinterlässt jedoch einen losen Faden.
Nach dem ersten Drittel des Buches darf Zoe nach Hause, obwohl sie sich an nichts erinnert. Das Verhalten der Eltern ist seltsam wie das aller anderen Figuren. Das Verhältnis ist unglaubwürdig und unehrlich. Die Stimmung zwischen den Figuren ist angespannt. Es wirkt geradezu realitätsfremd, wenn die Eltern versuchen, Zoe von der Welt abzuschotten. Aber die Absicht, Spannung zu erzeugen, gelingt. Die Suche nach der Erinnerung wird bis zum Ende immer wieder unterbrochen durch die emotionale Konkurrenz zwischen Elias und Niklas. Erst ein Brief, der Zoe zufällig in die Hände fällt, löst die Geschichte auf. Wenn auch nicht unbedingt zur Zufriedenheit der Leser und Zoe.
Fazit: „Wenn du vergisst“ ist ein besonders gestaltetes Jugendbuch, dessen Handlung spannend erzählt wird, aber irrationale Züge hat. Es ist der erste Band der Trilogie. (Beu)

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Diese Rezension wurde verfasst von bega67; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 19.12.2016

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