Was vom Sommer übrig ist

Autor*in
Bach, Tamara
ISBN
978-3-551-58242-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2015
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sommerferien. Louise hat sie theoretisch perfekt durchgetaktet. Mit 2 Sommerjobs in der Morgenfrühe (Zeitung austragen, beim Bäcker arbeiten) will sie das Geld für die Fahrstunden verdienen. Nachmittags lernt sie für die Theorie, dann noch die Fahrstunden. Alles scheint perfekt organisiert zu sein, wenn da nicht Jana wäre. Auf das dreizehnjährige Mädchen trifft Louise zufällig. Immer wieder kreuzen ihre Wege, obwohl Louise mit der pubertierenden Jana zuerst nur wenig anfangen kann.

Beurteilungstext

Heiße Sommerferien werden in der Kinder- und Jugendliteratur gerne als Folie entweder für aufregende Erlebnisse oder für eine Umbruchszeit genommen. In ihrem Jugendroman ""Was vom Sommer übrig ist"", 2015 bei Carlsen erschienen, geht Tamara Bach letzteren Weg ein. In dem eher schmaleren Büchlein (144 Seiten, Taschenbuchformat) versucht sie, die Geschichte der beiden Mädchen Louise und Jana zu erzählen. Ja versucht sie, denn Bach glaubt, in der Lücke ein Stilmittel gefunden zu haben. Aber zunächst zum Inhalt. Louise ist 17 Jahre alt und plant ihre Sommerferien akurat durch. Mit 2 Jobs in den frühen Morgenstunden will sie das Geld für die Fahrstunden verdienen, am Nachmittag dann die Fahrstunden und Lernen für die Theorieprüfung. Selten sieht sie ihre Eltern, die ständig arbeiten, um ihrer Tochter das Beste zu bieten. Oft kommunizieren sie über Zettel auf den Küchentisch. Doch dann durchkreuzt Louises perfekter Zeit- und Lebensplan das dreizehnjährige Mädchen Jana, die gerade am Beginn der Pubertät steht. Janas Bruder Tom liegt nach einem Suizidversuch im Koma, die Eltern sind getrennt und kümmern sich nur noch ausschließlich um den Sohn. Jana ist völlig verloren und allein. Keiner nimmt mehr Notiz von ihr. Lediglich die mütterlichen Aufgabenzettel auf dem Küchentisch sind ein Kommunikationszeichen. Jana versucht nun, irgendwie die Sommerferien zu gestalten.

Soviel sei zu den Figuren gesagt. Die beiden Mädchen treffen sich öfters zufällig, lernen sich kennen. Nun würde man von dem Buch noch eine Handlung erwarten, aber da passiert - sehr wenig. Bach fokussiert sich völlig auf die Gedanken der Figuren. Irgendwie führt sie sie dann immer mal wieder zueinander, fast bis zum Ende ungewollt von Louise. Aber die Treffen führen bis kurz vorm Schluß, wo ein kurzes Aufleuchten in der Handllung ist, zu nichts. Der Plot tröpfelt wie klebrige Masse an heißen Sommertagen. Ständig fragt man sich beim Lesen, was denn die Autorin überhaupt erzählen will. Wo soll die Reise im Buch hingehen? Wenigstens am Ende leuchtet es kurz auf, was aber das Buch nicht rettet.


Unausgegoren, wie ein Fragment ohne Plan der Plot ist, so ist auch der Sprachstil. Bach orientiert sich absolut an den Gedanken der Jugendlichen, fast als wären sie aus dem mündlichen übernommen. Fragmentarisch, grammatikalisch nicht immer korrekt sind die Sätze, die hier als Stil wirken sollen. Zu gerne benutzt Bach das Bindewort ""und"". Ihre Erzählung basiert auf dem Wechsel zwischen den beiden Ich-Erzählern Louise und Jana. Manchmal merkt man nicht sofort, wer gerade die Geschichte weitertreibt. Zum Schluß verliebt sich die Autorin in Nonsense-Gedanken, um das Verrückte, Wilde darzustellen. Der Leser bleibt dann noch eine Spur ratloser zurück.

Dem Jugendbuch ""Was vom Sommer übrig ist"" fehlt so ziemlich alles für eine einigermaßen gute Geschichte: eine ordentliche Handlung, ein Sprachstil, der nicht ausschließlich auf die Methode Lücke beruht. Die Lektüre lohnt sich nicht.

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Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.10.2015

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