Was für ein Weihnachtsfest!

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Teaser

Geronimos Vorfreude auf Weihnachten ist getrübt. Er ist genervt von der Werbung und dem Einkaufstrubel in Mausilia. Geronimo ist der Meinung, dass das Wichtigste am Fest nicht die Geschenke sind, sondern das Zusammensein mit lieben Mäusen. Schön hat er seine Wohnung für das Fest geschmückt und alles für die Gäste vorbereitet. Als seine Freunde und Verwandten absagen, lädt er fremde Mäuse ein, die er an diesem Tag zufällig auf seinem Weg durch Mausilia trifft. Allein sein will er auf keinen Fall!

Beurteilungstext

“Grundgütiger Gouda, hab ich schon viel erlebt...” , stellt Geronimo fest. “Was für ein Weihnachtsfest!” ist der 22. Band dieser Taschenbuchreihe. Die nächsten fünf Bände erscheinen monatlich, für sie wird auf der letzten Seite schon geworben.
Was macht diese Bücher so erfolgreich? Die Handlung der Geschichte kann es nicht sein. Geronimos Abenteuer sind nicht besonders einfallsreich, und auch Spannung und Witz halten sich in Grenzen. Es ist nachvollziehbar, dass Geronimo enttäuscht ist, als seine Gäste absagen, schließlich hat er alles so schön für sie vorbereitet. Erstaunlich aber ist es, dass es in Mausilia nur so von Mäusen wimmelt, die allein sind und Geronimos spontane Einladung sofort annehmen: die Mutter mit dem kleinen Mädchen, der Räuber und der Polizist, der Junge mit seinem arbeitslosen Vater, die Nachbarin Frau Mäusig. Und dann stellt sich heraus, dass DOCH alle eingeladenen Gäste gekommen sind. Ihre Absagen waren nur erfunden, denn sie wollten Geronimo überraschen. “Ohne dich wäre Weihnachten doch kein Weihnachten,Gerrylein!”, meint seine Schwester. So singen sie alle das Lied: “Niemand braucht heut Gut und Geld, lasst uns fröhlich sein, ein Geschenk nur wirklich zählt: die Liebe ganz allein!” Am Ende verglüht am Himmel noch eine Sternschnuppe und Geronimos Barthaare zittern vor Glück.
Die Erzählung ist nicht frei von Klischees und Kitsch, für jedes Problem gibt es eine schnelle Lösung und die Botschaft: “Liebe macht alles schöner!” wird immer wiederholt, bis es auch der oder die Letzte verstanden hat. Aber so ist eben das Leben in der Mäusewelt!

Überraschenderweise macht es dann aber doch Spaß, das kleine Buch zu lesen. Das liegt zum Einen an der besonderen Art des Textes, in dem markante Wörter besonders gestaltet sind. So sieht z.B. das Wort “Eisblock” auch wie ein Eisblock aus und das Wort “verschiedene” besteht aus unterschiedlichen farbigen und gemusterten Buchstaben. Dann sind da die zahlreichen Illustrationen (auf jeder Seite findet man ein buntes Bild, wie ein Comic gezeichnet), die Leseschwachen und Lesemüden das Verständnis der Handlung erleichtern und für Lesepausen sorgen .
Besonders gelungen ist die Idee, eine geschlossene Mäusewelt zu erfinden und ausführlich vorzustellen. Vor und hinter der eigentlichen Geschichte kann man sich gründlich informieren: Da werden Geronimos Familienmitglieder vorgestellt und es werden weiterhin gezeigt: die Redaktionsräume und die Beschäftigten der Zeitung, das Verlagsgebäude von außen und von innen, die Einkaufsstraße, die Stadt Mausilia und ein Übersichtsplan der ganzen Mäuseinsel. Viele Begriffe sind in die “Mäusesprache” übertragen oder auf den Mäusegeschmack abgestimmt, so z.B. “Schaumbad mit Blaukäseduft” oder das “Mauseum für Moderne Kunst”. Geronimo wohnt in der “Gorgon-Zola-Straße”, sein Großvater plant “eine Käseverköstigungsfahrt” und das Festessen beginnt mit einer “Briekäsesuppe”.
In diesem Weihnachtsbuch gibt es am Ende noch einige sachliche Informationen: zwei Liedertexte, mehrere Bastelanleitungen und Rezepte, Weihnachtsgrüße in anderen Sprachen.

Geronimo Stiltons Abenteuer beschränken sich nicht auf die Taschenbücher. Es gibt einen Webauftritt mit Spielen und Malvorlagen, eine Trickfilmreihe im KIKA, DVDs... Der eigentliche Autor/ die eigentliche Autorin wird übrigens nicht erwähnt. Vielleicht können Mäuse ja doch Bücher schreiben?!
Unterhaltsames Lesefutter für Kinder im Grundschulalter. Eine Reihe unterschiedlicher Geronimo-Bücher in der Klassen- oder Schülerbücherei kann für neuen Leseschwung bei den Kindern sorgen.