Von der Kostbarkeit des Wassers
- Autor*in
- Jonas, Anne
- ISBN
- 978-3-946401-09-4
- Übersetzer*in
- Cazier, Julie
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- Desbons, Marie
- Seitenanzahl
- 34
- Verlag
- Tintentrinker
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Köln
- Jahr
- 2017
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Teaser
Zahina schämt sich für ihr Missgeschick - sie verliert beim Wasserholen manchmal ein paar Tropfen Wasser, doch das ist gar nicht schlimm, denn sie lassen an dem steinigen Weg Blumen erblühen, die von Vögeln und Insekten aufgesucht werden.
Beurteilungstext
Von der Kostbarkeit des Wassers
Dies ist nicht etwa der Titel einer Infobroschüre von misereor oder einer anderen Hilfsorganisation, die Spendengelder für die Bohrung von immer tieferen Brunnen in trockenen afrikanischen Zonen erreichen wollen, sondern es handelt sich um ein besonders ästhetisches Bilderbuch aus der Feder und den Stiften von zwei Französinnen.
Die erzählen mit Bildern und Worten die Geschichte von Zahina, die in einem Land geboren wurde, in dem nichts wertvoller ist als Wasser. Schon als kleines Mädchen lernt Zahina, geduldig auf ihren Vater zu warten, der die Familie mit Wasser aus einem entfernten Brunnen versorgt. Als sie laufen gelernt hat und die Familie größer geworden ist, geht sie mit dem Vater und den Geschwistern. Als älteste Tochter geht sie am Ende, sie spricht fast nie und fühlt sich schuldig, wenn sie einen Teil des Wassers verschüttet. Sie träumt, sammelt Wörter und Geschichten und schämt sich, spricht aber mit niemandem darüber.
Obwohl sie sich fest vornimmt, vorsichtiger zu sein, passiert ihr bei großer Hitze ein Missgeschick. Sie bricht auf dem steinigen Weg zusammen, der Krug mit Wasser zerschellt. Wider Erwarten nimmt sie der Vater da zärtlich in den Arm, tröstet sie und Zahina erzählt ihm verschämt ihr ängstlich gehütetes Geheimnis.
Lächelnd erzählt der Vater, dass er sich schon lange darüber wundert, dass der Weg zum Wasser schöner geworden ist. Offensichtlich haben die vielen Wasserspritzer im Laufe der Zeit bewirkt, dass nun Blumen blühen, wo vorher nur Steine und Staub waren.
Mit farbigen Kreiden hat die Illustratorin Bilder geschaffen, in denen die Gegensätze zwischen heißem, trockenem Klima und ärmlichen Lebensbedingungen auf der einen und fantastisch schöner Pflanzenwelt auf der anderen Seite deutlich hervortreten. Das Mädchen Zahina mit dem überdimensional großen Kopf und riesigen Kulleraugen beherrscht die Bilder und erreicht so Empathie bei den Betrachtern.
Weitere schöne Zeichnungen geben Einblick in den Kultur- und Lebensraum der Familie: „typisch“ afrikanische Stoffmuster, Hütten, Tiere und Landschaften.
Einzelne Bilder erscheinen besonders geeignet als Erzählbilder, um mit Kindern ins Gespräch zu mommen.
Schönheit und Kostbarkeit werden bereits im Umschlagbild angedeutet.