Von albernen Affen und zaubernden Zebras. Das tierisch lustige ABC

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Teaser

Auf dreizehn kindgerecht gestalteten Doppelseiten werden jeweils vierzeilige Reimtexte zu jedem Buchstaben des Alphabets vorgestellt. Mit Hilfe der LeYo!-App kann man beim Lesen in eine interaktive Welt abtauchen und sich die Texte vorlesen lassen, passende Geräusche abrufen oder weitere Bilddetails entdecken.

Beurteilungstext

Mit diesem Bilderbuch kann die Verbindung von klassischer Buchlektüre und der Nutzung neuer Medien gelingen. Bereits die bloße Betrachtung der kartonierten Doppelseiten lädt zum Mitsprechen ein und sensibilisiert junge Leserinnen und Leser für die Welt der Buchstaben. Nacheinander werden auf allen Doppelseiten die einzelnen Buchstaben des Alphabets vorgestellt. Dazu wird ein kleiner Reim aus vier Zeilen präsentiert, der möglichst viele Alliterationen und Wiederholungen des Buchstabens erhält. Dabei steht für jeden Buchstaben ein Tier mit dem gleichen Anfangsbuchstaben Pate: So stellt der Affe das A, der Biber das B, das Chamäleon das C vor und so weiter. Manchmal werden klassische Zungenbrecher miteingeflochten, wie z.B. beim F: "Fischers Fritz fängt feinen Fisch, bringt ihn fangreich auf den Tisch, lädt freundlich Frosch und Feldmaus ein, denn feiern mag Fritz nicht allein".

Leider wirken die Reime häufig unrein, auch holpert das Metrum und an einigen Stellen tauchen Wörter der Erwachsenensprache auf, wie z.B. galant, illustre, observiert o. ä. Im Zusammenspiel mit den farbenfrohen und ansprechenden Bildern wird aber vieles ausgeglichen, so dass die Gesamtkomposition zum gemeinsamen Lesen, miteinander Sprechen und Betrachten aufruft.

Ergänzt wird dieses Bilderbuch durch die App LeYo!. Diese kann man kostenlos auf das Smartphone oder Tablet herunterladen. Wenn man das Gerät über die Bilder hält, kann man auf jeder Doppelseite vier Zusatzfunktionen aktivieren: Mit dem Geräusche-Modus geben die Tiere Laute von sich, die leider nicht immer passend zur Tierart sind, sondern manchmal auch zum gemalten Bild passen. So hört man beim Yak das Schlürfen des Strohhalms oder bei der Qualle eine Querflöte. Der Erzählmodus liest die gedruckten Reimtexte sinnvoll betont vor. Außerdem fliegt der jeweils vorgeführte Buchstabe zusätzlich als Fettdruck in den Text. Außerdem erzählen die Tierfiguren weitere Texte, die nicht im Buch abgedruckt sind. Dazu muss man die Kamera über die Bilder führen. Der Durchblick-Modus ermöglicht weitere Bilddetails, die zum Teil im Inneren der Tiere versteckt sind. Der Spiele-Modus ermöglicht, mit einzelnen Figuren zu interagieren. Wenn man die Hand oder Gegenstände nun auf das Buch legt und dann durch die Gerätekamera schaut, scheint es so, als fasse man direkt in das Bild.

Im Zusammenhang mit der App kann man sich sehr viel intensiver mit den einzelnen Buchseiten beschäftigen und lernt so die Buchstaben mit mehreren Sinnen kennen. Die zahlreichen Handlungsmöglichkeiten wecken die Neugier und bergen einen hohen Aufforderungscharakter.
Leider funktioniert ein schnelles Umschalten der verschiedenen Modi nicht bei allen Buchstaben sofort. Manchmal muss mehrmals gedrückt werden.

Weiterhin kritisch anzumerken bleiben die zusammengestellten Illustrationen. Meistens wird zwar das Doppelseitenprinzip eingehalten. Manchmal passen die Bilder auf der linken Seite nicht zu der rechten Seite und erzeugen dann einen Stilbruch. Außerdem kann vor dem Hintergrund der Medienkritik ein fehlender Mehrwert der App-Nutzung benannt werden. Deshalb sollten Erwachsene mitentscheiden, wie oft das Smartphone oder Tablet zur Lektüre eingesetzt werden sollte.
Trotzdem bietet dieses Buch einige Lernmöglichkeiten, kann junge Leser unterhalten und zum Mitmachen anregen. Die Bedienung ist intuitiv, für Eltern gibt es ein Tutorial sowie weiterführende Tipps und Anregungen.