Vom Himmel der Tiere

Schlagwörter

• Krankheit
• Tiere

Teaser

Kranke und gequälte Tiere machen sich auf den Weg in den Tierhimmel, wo sie freundlich empfangen und gesund gepflegt werden.

Beurteilungstext

Der Lappan - Verlag wagte sich an die Neuauflage eines Bilderbuchs aus dem Jahr 1930. Der Titel ist nicht ganz zutreffend, da es sich bei dem "Tierparadies" eigentlich um ein Krankenhaus handelt, wo die ankommenden Tiere eine angemessene Behandlung erfahren. Es wird beschrieben, wie der Tag dort in ständiger Sorge und Pflege abläuft. Der Kuckuck kündigt z. B. die Zeit an und ruft aus, welche Medizin oder Anwendung jetzt für ein Tier notwendig ist. Die Löffelente in Schürze und Häubchen ist die Oberschwester, die alles überwacht und mit einem Löffel auch manchmal Medizin verabreicht. Schuld an Krankheit und Unglück der Tiere sind meistens Menschen, die gedankenlos Tiere quälen oder sogar töten. Der Anspruch des Buchs ist, schon bei kleinen Kindern Empathie zu wecken und Tierquälerei zu verhindern. Die liebevoll gezeichneten, detailgenauen farbigen Illustrationen von Else Wenz-Vietor (1882 - 1973) zeigen deutlich, dass die Künstlerin mehr konnte als vermenschlichte Tiere zeichnen. Aber als freiberufliche Illustratiorin musste sie diesem Trend ihrer Zeit folgen, damit ihre mehr als 150 Bücher auch verkauft wurden. "Vom Himmel der Tiere" ist nicht das einzige Buch, das sie zusammen mit der Autorin Sophie Reinheimer (1874 - 1935) herausgab. Die beiden bildeten in den 20er und 30er Jahren ein bekanntes, unverwechselbares Gespann. Allerdings sind die Illustrationen eindrucksvoller als die etwas holprigen Paarreime der Erzählung. Das Buch weckt besonders bei Kinderbuchsammlern und -kennern nostalgische Erinnerungen, denn die gemütvolle Zeit von damals ist längst vorbei!.