Verbotene Freundschaft

Autor*in
Pouget, Anne
ISBN
978-3-8251-7596-2
Übersetzer*in
Schöneich, Martin
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Perkins, Sarah
Seitenanzahl
166
Verlag
Urachhaus
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jacob, ein jüdischer Junge erlebt, dass sein Vater und andere aus der Gemeinschaft gehängt werden, weil sie angeblich gemordet haben. Jacob flieht nach Paris zu seinem Onkel und erlebt dort ebenfalls die Verfolgung und Verunglimpfung von Juden. Auch sein Onkel erleidet den Tod. Eine enge Freundschaft verbindet Jacob mit Philippe. Er hilft dessen Schwester aus einer Notsituation , gerät in Verdacht und soll deshalb sterben. Das Mädchen heiratet ihn und erwirkt dadurch sein Leben.

Beurteilungstext

Etwas unwahrscheinlich, dass ein Christenjunge Kontakt mit einem gleichaltrigen Juden knüpft und diesen Kontakt auch noch pflegt, so dass tatsächlich eine Freundschaft entstehen kann. Von dieser Schwäche des Buches einmal abgesehen, erfährt der Leser viel von Bräuchen bei Juden und bei Christen in der Zeit, als König Ludwig der Fromme in Frankreich regierte. Völlig grundlos werden die Juden in den Städten beschimpft, beleidigt und jeder Untat verdächtigt, die im Alltag geschehen ist. Weil man sich nicht wirklich mit ihnen auseinandersetzt, entstehen Gerüchte über Magie und Zauberei, und ein Jude ist sehr schnell gehenkt und sein Eigentum konfisziert. Zweimal wird Jacob auf diese Weise heimatlos und es ist gut, dass er Philippe hat, der ihm eine winzige Hütte in den Weinbergen seiner Eltern als Unterschlupf anbietet. Jacob kann sogar Philippes Schwester vor einer Vergewaltigung retten, aber empfangen wird er im Haus von Philippes Eltern nicht. Philippe und Jacob wachsen heran und verlieben sich natürlich auch. Aber als Jude hat Jacob nicht die geringsten Chancen. Jacob wird Totengräber, eine der wenigen Möglichkeiten, die einem Juden bleiben, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Als er einem jungen Mann das Leben rettet, erlaubt ihm König Ludwig ohne den Judenring durch die Stadt zu gehen. Jacob lernt bei einem Apotheker Heiltränke und Salben zubereiten, arbeitet aber offiziell als Pferdepfleger. Er lernt bei dieser Tätigkeit Menschen kennen, die, ohne ein großes Salär zu verlangen, den Armen der Stadt bei ihren Krankheiten helfen. Eines Tages muss er Philippes Schwester beistehen, die ein uneheliches Kind erwartet. Die Totgeburt will Jacob in der Nacht wegschaffen, wird aber erwischt und zum Tode verurteilt. Auch unter Folter gesteht er nicht, wer das Kind geboren hat. In quasi letzter Minute retten Philippe und die Schwester Jacob, weil sie ihn heiraten möchte. Allerdings muss Jacob konvertieren, um frei zu werden. Es entsteht eine zarte Liebe zwischen den auf solche Weise Verheirateten und Philippes Familie kennt den Christen Jacob an. Das Buch ist jedem zu empfehlen, der mit der Frage des Antisemitismus in Berührung kommt, weil die Gräueltaten nur genannt werden, so dass es dem Leser möglich wird, sich alles selbst vorzustellen. Ganz besonders gut sind die historischen Hintergründe gelungen, die im Anhang des Buches nebst einer Karte von Paris aufgeführt werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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