Verbotene Freundschaft

Autor*in
Pouget, Anne
ISBN
978-3-8251-7596-2
Übersetzer*in
Schöneich, Martin
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Perkins, Sarah (Umschlagillu.)
Seitenanzahl
168
Verlag
Urachhaus
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Unter der Herrschaft Ludwig des Heiligen dürfen Christen und Juden nicht miteinander befreundet sein. Philippe und Jacob werden trotzdem Freunde und halten auch in großer Gefahr zusammen.

Beurteilungstext

Als Jude wird Jacobs Vater in einer kleinen französischen Stadt eines Verbrechens beschuldigt, das er nicht begangen hat, und endet am Galgen. Daraufhin flieht der Dreizehnjährige nach Paris und begegnet dort Philippe, der sein Freund wird. Obwohl die Freundschaft zwischen Juden und Christen verboten ist, fühlen sich beide zueinander hingezogen. Auch Yvelise, Philippes Schwester, lernt Jacob als einen guten Freund schätzen und rettet ihn mit ihrer Aussage vor dem schmählichen Tod am Galgen. Allerdings muss Jacob, den Glauben seiner Väter betreffend, dafür einen hohen Preis zahlen.
Im Mittelpunkt des aus dem Französischen übersetzten und im 13. Jahrhundert spielenden Romans steht Jacob, der sich weigert, den Judenring als Erkennungszeichen zu tragen. In Philippe findet er einen Freund, der ihm mutig zur Seite steht, ihm jedoch rät, zum katholischen Glauben zu konvertieren. “Verbotene Freundschaft” erzählt eine fiktive Geschichte auf historischem Hintergrund. Zu geschichtlichen Personen, Ereignissen und Begriffen finden sich im Anhang des Buches nähere Angaben (wobei die Verwendung des Begriffs “Antisemitismus” allein auf die Gegener der Juden bezogen irreführend ist, das dieser nachweislich erstmals 1879 geprägt wurde), darauf folgt eine geografische Skizze “Von Paris unter Ludwig dem Heiligen” und schließlich der “Text des Erlasses über den Judenring unter der Herrschaft Ludwigs des Heiligen (1269)”. Die Erzählung über eine verbotene Freundschaft zwischen Jugendlichen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit zeigt Diffamierungen und Schikanen auf, denen die jüdische Minderheit zur Zeit des Mttelalters in Paris ausgeliefert war. In ab und zu konstruiert wirkenden Dialogen und Monologen der jugendlichen Protagonisten, die Ausdrücke wie “Intoleranz”, “überbordende Frömmigkeit”, “Identifizierung” u.ä. gebrauchen, werden Leser darüber informiert, dass Kirche und Papst sich vor allem mit der Rolle der Juden in der Leidensgeschichte Jesu beschäftigen, sie des Ritualmordes an christlichen Kindern bezichtigen und ihnen Magie und Giftmischerei zur Last legen. Sachlich wird in dem im Chronikstil gestalteten Roman über Jacobs “Konversion” berichtet, der danach “alle Freiheiten (hatte), bis auf die, den Glauben seiner Väter zu praktizieren”. Auch wenn die Erzählung zuweilen konstruiert wirkt, so vermittelt sie doch Kenntnis davon, was es schon im Mittelalter hieß, als Jude unter Christen zu leben.

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Diese Rezension wurde verfasst von Wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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