Vampi-Schlampi

Schlagwörter

• Außenseiter
• Schule

Teaser

Nein, der Hellste ist Vampi nicht. Er ist auch nicht der Ordentlichste. Deswegen, und weil er auch etwas dicker ist als die Anderen, wird er von Beißer gehänselt. Und dann kündigt der Obervampir seinen Besuch zu den Prüfungen an. Wird Vampi diese Chance nutzen?

Beurteilungstext

Ständig wird Vampi gehänselt und von seinen Mitschülern verspottet, besonders von Beißer und seinen Freunden. Aber plötzlich reicht es ihm, er kommt zu einem wichtigen Entschluss: Er will auf alle Fälle die Prüfungen bestehen, ordentlicher werden, sich gegen Beißer wehren und - vor allem will er abnehmen.

Das setzt er gezielt in die Tat um: Wie Aufräumen funktioniert, guckt er sich von Schnütchen, seiner freundlichen Klassenkameradin ab. Er übt eifrig den Schnellflug, Starten und punktgenaues Landen. Außerdem macht er eine Diät, seine Pfunde purzeln und die Hose rutscht.

Mit offenen Augen verfolgt er aufmerksam das Geschehen um sich herum. Er verpetzt Beißer nicht bei der Lehrerin Frau Schrecke, stattdessen hilft er ihm - womit er letztendlich Beißers Freundschaft gewinnt. Und die Prüfung besteht er auch.


Der Fortsetzungsroman ist stückchenweise zu lesen: Immer nur eine Folge pro Tag, die entsprechende Doppelseite wird geöffnet und gelesen. Zu Beginn der neuen Folge wird der letzte Absatz aus der vorherigen Folge wiederholt, sodass der Rote Faden nicht verlorengeht. Nach der Lektüre werden die Fragen und Arbeitsaufträge erledigt, die dem Text folgen. Diese stehen immer im Bezug zum Text und machen es manchmal erforderlich, ihn ein zweites Mal zu lesen. Außer der Unterlassung gibt es keine Möglichkeit, dieses Vorgehen zu variieren.

Die Autorin sieht darin einen Vorteil: vor dem Kind liege nur ein einziges Kapitel, nicht ein ganzes Buch. Das mag für Kinder, die nicht gerne lesen, günstig sein. Der Neugier und dem Forschungsdrang, die ja auch bei Kindern häufig zu beobachten sind, wird es weniger gerecht.

Bei den Fragen und Arbeitsaufträgen handelt es sich häufig um einfache Grammatikübungen, bestimmte Wörter sind im Text zu finden. Oder es soll Etwas auf ein leeres Blatt gemalt werden, zum Beispiel ein Gesichtsausdruck. Schade, eigentlich könnte auch ein Bild zum Ausmalen oder ein halbfertiges Bild zum Ergänzen vorgegeben werden. Das wäre für die Zielgruppe der Kinder, die nicht gerne lesen, sicherlich hilfreicher, es wirkt motivierender als die leere weiße Fläche eines Papierbogens, der erst hervorgeholt werden muss.
In anderen Arbeitsaufträgen soll ein im Text vorkommendes Problem auf das eigene Erleben übertragen werden: "Hast Du auch schon einmal etwas in der Schule vergessen? Wie hast Du das Problem gelöst?" "Wovor erschrickst Du?" "Was könnten Beißer, Fleddy und Vampi zusammen spielen?" - Welches Kind hat Lust, solche Fragen in Einzelarbeit zu beantworten?

Nutzt man dieses Buch als Lektüre in einer Schulklasse, fehlt hier die Möglichkeit der Interaktion, der Zusammenarbeit mit Mitschülern.

Die Idee dieses Buches an sich ist gut, die Umsetzung scheint jedoch eher lieblos und einfallslos. Motivierender wäre vielleicht folgende Struktur:
Allein lesende Kinder könnten Einfluss auf die Handlung nehmen, indem Sie entscheiden, wie Vampi sich in bestimmten Situationen verhalten soll. Zu jeder Möglichkeit gehörte dann eine andere Fortsetzung der Geschichte. Soll Vampi Beißer verpetzen, oder soll er seine Hilfe anbieten? Je nach Auswahl des Kindes wird die Handlung mit einem anderen Strang fortgesetzt. In der derzeitigen Form wirkt das Buch eher öde.