Du bist nicht mehr mein Freund: Eine Geschichte über Streit, Freundschaft und Versöhnung

Autor*in
Brosche, Heidemarie
ISBN
978-3-7474-0579-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Moskito, Jana
Seitenanzahl
32
Verlag
mvg Verlag
Gattung
Bilderbuch
Ort
München
Jahr
2024
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches Material
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine Biber spielt dieses Mal lieber mit dem Iltis als mit seinem besten Freund, dem kleinen Hasen. Daraufhin zerstört der kleine Hase Bibers Sandburg - es kommt zu einem bösen Streit zwischen den Freunden. Werden sich die beiden Freunde wieder versöhnen? Und wie gelingt ihnen die Schlichtung des Streites nach bösen Worten? Ein Bilderbuch über Konflikte in der Freundschaft für Kinder ab 3.

Beurteilungstext

In dem Bilderbuch "Du bist nicht mehr mein Freund" von Heidemarie Brosche spielt der kleine Biber mit dem kleinen Iltis anstatt mit seinem besten Freund, dem kleinen Hasen. Der kleine Hase darf dabei nicht mitmachen. Darüber enttäuscht und wütend beginnt er einen heftigen Streit mit dem kleinen Biber, zerstört dessen Sandburg. Daraufhin sagt der kleine Biber, der auch dem Kinderbuch seinen Titel gab: "Du bist nicht mehr mein Freund". Nach diesem bösen Streit plagen den kleinen Biber schlechte Gefühle. Er hatte es nicht so gemeint. Kann er sich mit dem kleinen Hasen wieder versöhnen? Und hat nicht der kleine Hase angefangen?
Wie in den beiden - losen - Vorgängerbüchern nimmt sich Heidemarie Brosche eines wichtigen und typischen Themas an: ein heftiger Streit zwischen Kindern. Von außen betrachtet, erst recht aus dem Blickwinkel des Erwachsenen, sind die Anlässe oftmals nichtig. Ein Spielzeug wird in dem Moment nicht geteilt, ein Kind spielt mit einem anderen anstatt mit dem Freund. Da kochen die Emotionen schnell hoch und über. Ein Wort ergibt das andere, immer schlimmer, verletzend - bis schließlich die Situation in einem bösen Knall endet. Hier in dem Bilderbuch ist es der Satz "Du bist nicht mehr mein Freund", in der Wirklichkeit kann es auch in Schubsen oder Hauen enden.
Die Kinder sind in dem Moment von ihren Gefühlen völlig überwältigt: fühlen sich missverstanden, zurückgesetzt, nicht beachtet, benachteiligt. Genau diese typische Situation schildert Heidemarie Brosche in einer typischen Situation, die immer wieder Eltern oder Erzieher von Kindergarten-Kindern erleben. Doch nach dem Streit tauchen andere Gefühle wie Traurigkeit oder Hilflosigkeit auf. Wunderbar eindrücklich zeigt es die Kinderbuch-Autorin in ihrer Geschichte: der kleine Biber ist ganz geknickt nach dem Streit, nichts macht ihm mehr richtig Spaß und auch sein Lieblingsessen schmeckt ihm nicht. Auch dem kleinen Hasen ergeht es so. Wie kann da die Lösung aussehen? Es ist die Mutter des kleinen Bibers, die ihm einen Weg aufzeigt.
An dieser Stelle beendet Heidemarie Brosche ihre Geschichte, die sie realitätstypisch Stück für Stück aufgebaut hat, und lässt ein offenes Ende zurück. Obwohl es überraschend ist, wenn man die beiden anderen Bücher über den kleinen Biber kennt, ist es kongruent. Die Autorin legt den Fokus auf die Entstehung des Streites, die Gefühle und dem Reue-Moment danach. Hier zeigt sie den Kindern sehr schön, wie wichtig es ist, solche Situationen mit Eltern oder Erziehern zu besprechen und gemeinsam eine Lösung zu suchen. Einfühlsam geht sie auch auf die Problematik ein, dass der kleine Hase an dem Streit nicht ganz unschuldig ist und honoriert so dem Gerechtigkeitssinn des kleinen Bibers und natürlich ihrer jungen Leser. Für die Kinder ist die Geschichte exemplarisch für ein eigenes Erlebnis - realitätsabbildend und in den Gefühlen und Motiven der Figuren nachvollziehbar.
Jana Moskito erweckt zum Glück auch dieses Mal wieder die Figuren zum Leben. Ihr farbiger Zeichenstil gehört zu dieser Kinderbuch-Reihe einfach dazu. Sie gibt den Figuren eine emotionale Tiefe und ihre ganz eigene Note. Kinder können sich anhand der Bilder ganz alleine die Bilderbuchgeschichte erschließen - absolut perfekt für das Alter ab 3!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Wenke Bönisch; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 10.03.2024

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