Uropas Kiste
- Autor*in
- Klomp, Ulla
- ISBN
- 978-3-8000-2073-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 167
- Verlag
- Ueberreuter
- Gattung
- –
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2003
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der Geist eines ehemaligen Soldaten aus der Zeit Hitlers und des 2.Weltkrieges erscheint seinem elfjährigen Urenkel Jan und klärt ihn über die damaligen Ereignisse auf. Das Treiben von Neonazis wird in der Geschichte erfolgreich bekämpft.
Beurteilungstext
Das Buch unternimmt den Versuch, Kenntnisse über Deutschlands Nazivergangenheit zu vermitteln in einer Form, die den heute Heranwachsenden verständlich ist.
Was der elfjährige Jan in der Kiste seines Urgroßvaters findet, ergibt für den neugierigen Jungen eine spannende Geschichte. Allerdings wird vieles nur angedeutet und entspricht nicht immer der historischen Wahrheit. Der Leser erfährt das meiste von dem als Gespenst auftretenden, vor drei Monaten verstorbenen Großvater.Es geht nicht nur um die Vergangenheit, sondern ein großer Teil der Erzählung beschäftigt sich mit einer Grußße von Neonazis. Diese Jungen sehen in Jan eine Quelle für Material, mit dem sie ihre Sammlung von Abzeichen, Büchern, Uniformen usw. ergänzen können. Weil sie sich diese Dinge mit Gewalt holen wollen, kommt es zu einem dramatischen Polizeieinsatz. Als nicht ganz gelungen empfinde ich eine klare Trennung zwischen nationalsozialistischer Ideologie und staatlichen Institutionen. Ich wähle als Beispiel den Ausdruck:Er war ein “Nazisoldat”(S.69). In der Vorstellung von jungen Lesern entsteht dadurch ein falsches Bild, den Vorwürfen der älteren Generation wird Vorschub geleistet, man liest: “Alle alten Leute lügen, sie seien nicht in der Partei gewesen.” Die Ich-Erzählung von Jan, in der Sprache von Halbwüchsigen gehalten, ist eine interessante Lektüre voller Spannung, im allgemeinen auch recht informativ, abgesehen von meinen oben dargelegten Einwänden.