Unsere goldene Zukunft

Autor*in
Lindelauf, Benny
ISBN
978-3-8270-5480-7
Übersetzer*in
Bach, Bettina
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
462
Verlag
Berlin Verlag
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Niederländer Benny Lindelauf schildert in seiner Erzählung die Jahre 1938-1943. Die Deutschen besetzen die Niederlande und beherrschen zunehmend den Alltag - was das für viele bedeutet, kann man am Schicksal der Familie Boon erahnen.

Beurteilungstext

"Unsere goldene Zukunft" ist die Fortsetzung der Familiensaga "Das Gegenteil von Sorgen", welche 2007 erschienen ist und im Jahre 2008 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war.

Dieser Teil handelt von den Jahren 1938-1943 und taucht damit in die Welt des Nationalsozialismus ein. Die niederländische Kleinstadt, in der die Familie Boon lebt, liegt nah an der Grenze zu Deutschland. Das, was im Nachbarland vor sich geht, wird registriert, aber als nicht wirklich bedrohlich eingestuft. Doch zunehmend passieren seltsame Dinge, so taucht unter anderem das deutsche Mädchen Liesl auf, um die sich Fing, die älteste Boon-Tochter und Erzählerin des Romans, kümmern soll. Dann fallen die Deutschen tatsächlich in die Niederlande ein und bestimmen mit ihren Repressalien zunehmend den Alltag. Die Geschichte spitzt sich zu, als die Boon-Brüder und der Vater interniert werden. Der Großmutter setzt die Situation sichtlich zu. Die Mädchen sind traurig, geben sich aber nicht auf und versuchen immer wieder Anderen, die auf Grund ihrer politischen Einstellung oder ihrer Religion unter Druck geraten, zu helfen. Sympathisch macht die Romanfiguren, dass sie dies aus ihrem Selbstverständnis heraus tun - sie sind nicht politisch engagiert, wehren sich aber vehement dagegen, wenn Anderen, sei es der bolschewistisch angehauchte Kurzwarenhändler, sei es Liesl, Unrecht getan wird. Fing geht dabei so weit, dass sie in ernste Gefahr gerät.


Benny Lindelauf lässt seine Romanfigur Fing sehr geschickt erzählen, so dass man schnell das Gefühl hat, die Charaktere zu kennen. Man fiebert mit ihnen und würde am liebsten helfen. Verstärkt wird dieses Gefühl der Involviertheit, indem die Figuren Begrifflichkeiten und Namen aus dem Öcher Platt, Jiddischen und Niederländischen verwenden, diese fallen im Text durch die kursive Schreibweise auf.

Der Roman schafft es, der (jungen) Leserschaft eine Idee davon zu vermitteln, was hinter dem komplexen Begriff "Nationalsozialismus" steht bzw. was es für den Einzelnen bedeutet haben mag, in dieser Zeit gelebt zu haben.

"Unsere goldene Zukunft" hat im Jahr 2011 den Wouterje Pieterse Prijs und den Dioraphte Jongerenliteraturpreis erhalten.

Der Autor Benny Lindelauf ist 1964 in den Niederlanden geboren und lebt heute in Rotterdam. Dort schreibt er Kinder- und Jugendliteratur und gibt Seminare für angehende Autoren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von jvo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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