...und in mir der unbesiegbare Sommer

Schlagwörter

• Familie
• Historisches
• Krieg

Teaser

Lina Vilkas wird mit fünfzehn gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder nach Sibirien deportiert. Dort erfährt sie unbegreifliches Leid und ist ständigem Hunger ausgesetzt. Doch anstatt sich ihrem Schicksal zu beugen, bleibt Lina für sich und ihren Bruder stark und verliert nie ihre Hoffnung auf Freiheit und darauf, Andrius, ihre heimliche Liebe, wiederzusehen.

Beurteilungstext

In ihrem ersten Buch erzählt die Autorin Ruta Sepetys voller Gefühl und ohne zu dick aufzutragen die Geschichte einer fünfzehnjährigen Litauerin, die mitten in der Nacht von Männern der NKWD abgeholt und in einem Viehtransporter mit hunderten anderen Balten nach Sibirien deportiert wird.
Bereits auf dem Weg dorthin muss sie großen Hunger leiden und die Grausamkeit der sowjetischen Soldaten miterleben. Dort angekommen wird sie unter menschenunwürdigen Verhältnissen zum Arbeiten gezwungen und muss auf diese Weise bereits in ihrem zarten Alter schon so viel Leid ertragen, dass man denkt, sie müsse jeden Moment daran zerbrechen.
Doch stattdessen findet die Ich-Erzählerin durch ihre künstlerischen Fähigkeiten und durch die Liebe zu Andrius, einem Mitgefangenen, immer wieder einen neuen Hoffnungsschimmer und bleibt stark. Selbst der Tod ihres Vaters und später auch der ihrer Mutter können ihre Zuversicht auf eine Zukunft in Freiheit und auf ein Wiedersehen mit Andrius nicht zerstören und so handelt das sehr gelungene Buch neben entsetzlichem Leid vor allem auch von Hoffnung.
Die Autorin schildert durch die Protagonistin Lina die Geschehnisse dieser schrecklichen Zeit auf eine so authentische und direkte Weise, dass man als Leser einen wahren Gefühlsstrudel erlebt, in einem Moment zu Tränen gerührt ist und im nächsten schon vor Wut kocht. Ein Buch, das wirklich zum Nachdenken anregt und deshalb nicht nur für Jugendliche, sondern auch für jeden Erwachsenen mehr als empfehlenswert ist.