Und in mir der unbesiegbare Sommer

Autor*in
Sepetys, Ruta
ISBN
978-3-551-58254-6
Übersetzer*in
Ahrens, Henning
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
304
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,80 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Litauen 1941: Die 15-jährige Lina, ihr zehnjähriger Bruder Jonas und ihre Mutter werden von sowjetischen Soldaten verhaftet und nach Sibirien deportiert. Eine furchtbare Odyssee beginnt und endet im Straflager, wo alle ums Überleben kämpfen müssen. Nur wenige kehren nach zehn bis fünfzehn Jahren in die Heimat zurück, dürfen aber nichts erzählen, sonst werden sie erneut bestraft.

Beurteilungstext

Ruta Sepetys lebt als baltisch stämmige Amerikanerin in den USA und hat nach intensiven Recherchen bei Verwandten und Bekannten einen Roman vorgelegt, der einen bis heute kaum erwähnten Ausschnitt aus Stalins Gräueltaten zeigt: die Deportation zehntausender Balten nach Sibirien. Alle wurden der antisowjetischen Agitation beschuldigt und sollten im Gulag sterben. Als Ich-Erzählerin berichtet Lina sachlich und linear von Hunger, Kälte, Krankheiten und Gewalt, die ihr Leben von einer Stunde auf die andere prägen. Außer ihrem Zeichentalent, mit dem sie die schrecklichen Eindrücke verarbeitet, hilft Lina die Liebe zu Andrius, die 13 Jahre im Lager zu überstehen. Die Autorin und der Übersetzer beschönigen nichts weder die Ereignisse noch das Verhalten der Menschen, die nur ums eigene Überleben kämpfen. Dadurch entsteht zunächst eine mitleidlose Grundstimmung, aber im Lauf der Zeit schimmern immer wieder Hoffnung und Menschlichkeit auf. Der Bericht erschüttert besonders durch die einfache Sprache. Oft sind die Sätze kurz, fast stakkatoartig. In den Dialogen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen der gehobenen Sprache der gebildeten Litauer und dem groben Befehlston der Soldaten. Als Erinnerung an das vergangene sorglose Leben der Familie sind kursiv gedruckte Fragmente zwischen den Text gestreut. Lesenswert ist auch die Nachbemerkung der Autorin (S. 297-300), in der sie den historischen Hintergrund ihres Buchs darstellt. Zwei Karten ergänzen den Text. Die erste zeigt die weite Route durch die gesamte SU von Kaunas bis Trofimowsk nördlich des Polarkreises, die zweite den zeitlichen Ablauf der Reise bis zur Ankunft im letzten Lager am 440. Tag.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Sl.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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