Tzapalil- Im Bann des Jaguars

Autor*in
GÖßLING, Andreas
ISBN
978-3-401-02968-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
303
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Carmen ist fassungslos, als sie ihr bisheriges Leben in München zurücklassen muss, um mit ihren Eltern nach Gualemala zu ziehen. Die 15-Jährige hat kaum Zeit, sich mit den Umständen ihrer neuen Heimat vertraut zu machen, denn ihre Mutter, eine Archäologin, wird entführt. Damit beginnt eine abenteuerliche Suche tief ins Herz des gefährlichen Dschungels. Zum Glück ist Pedro an ihrer Seite und gemeinsam überstehen und überleben sie diesen “Wettlauf mit der Zeit”.

Beurteilungstext

Der Roman ist super spannend zu lesen. Er ist so authentisch z beschrieben, dass die Begebenheiten real erscheinen. Man fühlt sich in das schwül-warme Gualemala versetzt und kann sich die Lebensumstände dort gut vorstellten. Während die Eltern gefesselt sind von der Vorstellung, dass ein Lebenstraum für sie erfüllen kann, fühlt sich Carmen allein, unbeachtet. Ihre Bedürfnisse und Wünsche scheinen die Eltern wieder mal außer Acht zu lassen. Eine Problematik der heutigen Zeit, wie es scheint. Viele Erwachsene haben Zielvorstellungen, die nicht mit der Gründung einer Familie bzw. Gebären und Erziehen von Kindern beendet sein sollen. Karriere und Familie zu vereinen und dabei Allen gerecht zu werden, ist nicht immer leicht. Durch die Suche nach ihrer entführten Mutter und die damit verbundenen Anstrengungen, Mutproben wächst Carmen über sich hinaus. Sie bewahrt Ruhe und mit ihrer Zielstrebigkeit ist sie hartnäckig und mutiger als Pedro. In ihn verliebt sie sich und er würde sogar sein Leben für sie geben. So werden wir Zeugen von Verliebtheiten unterschiedlicher Weise. Die Gefühle zwischen Carmen und Nico in München sind ganz anderer Art als die Gefühlswelt, die sich zwischen Carmen und Pedro in Gualemala abspielen. Als Leser fühlen wir uns in eine längst vergessen geglaubte Kultur zurückversetzt, - wie in einer Zeitreise - werden wir teilhaft der Mayatraditionen. Am liebsten möchte man diese unglaublich schöne Stätte sehen dürfen, so facettenreich hat sie Herr Gößling aufleben lassen. Der scheinbare Widerspruch dieses Volkes ist beängstigend. Einerseits die Fortschrittlichkeit im Bauwesen, Handwerklichkeit.... und andererseits der unfassbare Götterkult mit Menschenopfer....Zum Glück haben Carmens Intuitionen sich bezüglich Ixculams nicht ganz bestätigt. Im letzten Augenblick hat diese mit ihrer Aussage das Leben der vier Menschen-Opfer retten können. Der Autor zeichnet verschiedene Themen auf, die zum Nachdenken anregen; die politische und soziale Lage der Menschen genauso, wie Traditionen, Götterkult, Sippenzusammenhalt... Der Glaube an eine Wiedergeburt sowie Menschen zu opfern, wirken auf den Leser als längst überholt. Erzählstil und Sprache sind gut und fließend zu lesen. Optimistisch wirkt der Ausgang des Romans. In den Ferien wollen Pedro und Carmen das Mayadorf wieder besuchen. Carmens Mutter dagegen gräbt an der wohl größten Maya-Stätte Gualemalas aus und lässt sich als deren Entdeckerin feiern. Wie ist das, wenn man in einer wiederaufgelebten Stätte, die völlig bewohnt ist, fast geopfert wird und dann aber an einer anderen Stätte Ausgrabungen durchführt, die vielleicht genauso alt ist? Außerdem muss Carmens Mutter ja ständig mit Angriffen rechnen, denn die Gualemaler wollen die weißen Invasoren loswerden. Nur Carmens Vater fühlt sich jetzt gelangweilt, wo er kein Projekt mehr hat und hat plötzlich unendlich viel Zeit, die er gerne mit seiner Tochter verbringen würde. Aber diese hat ja ihren eigenen Weg eingeschlagen und fühlt sich geliebt, beachtet, ausgefüllt. So schnell ändern sich Umstand und Befindlichkeit.
Der Roman ist super spannend und sehr empfehlenswert!

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Diese Rezension wurde verfasst von T-SW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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