Trauer, Hoffnung und Radieschen
- Autor*in
- Semel, Nava
- ISBN
- 978-3-596-80576-1
- Übersetzer*in
- Pressler, Mirjam
- Ori. Sprache
- Hebräisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 186
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- –
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 6,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Gerschona ist ein Mädchen, das sich in der Pubertät befindet. Sie wohnt mit ihren Eltern und der Oma in Tel Aviv, man ist zugezogen, Mutter war im KZ, die Großeltern hatten sich in der Nachkriegszeit getrennt und verloren. Vater hatte den Opa in den USA ausfindig gemacht und nach Israel geholt. Nun beginnt die Zeit der neuen Annäherung zwischen Oma und Opa, und nebenbei gewinnt Gerschona die Freundschaft des im Haus wohnenden Nimrod, der mit seinem Vater aus Polen kam und eigentlich Janek heißt. Beide verbindet nicht nur ein Blumentopf mit ausgesäten Radieschen, den sie gemenisam betreuen, sondern auch eine zart beginnende Liebe. Leider zieht Janek eines Tages in die Negev-Wüste. Und die Eltern erwarten ein Baby.
Beurteilungstext
Die Handlung ist spannend und kurzweilig zugleich. Die reale Welt des Mädchens und seine fantastischen Träume werden mit einer witzigen, bild- und dialogreichen Sprache erzählt. Insbesondere das tiefe Eindringen in die wechselvolle Psyche der Ich-Erzählerin, die aus ihrer Sicht gestaltete geheimnisumwobene Vergangenheit der Großeltern, die den Text beinahe kriminalistisch anmuten lassen, sowie die feinfühlige Darstellung der Beziehung zwischen den Eltern werden anspruchsvoll geschildert. Dass scheinbar nebenhin die grauenvollen Ereignisse um die Judenverfolgung eingebracht werden, ohne den optimistischen Grundton zu verletzen, ist bemerkenswert. Die Bezugsebene um das misslungene Blumenbeet und den Radieschentopf vermittelt die kindlich-naive Hintergründigkeit der Erzählung.