Tochter der Krokodile

Autor*in
Ehret, Marie-Florence
ISBN
978-3-596-81035-2
Übersetzer*in
Schäfer, Stefanie
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
157
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
6,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 11-jährige Fanta lebt bei der Großmutter in Burkina Faso. Mit ihrer Mutter, die durch ihre Arbeit in Paris für den Unterhalt der großen Familie sorgt, hat sie seit fünf Jahren nur telefonischen Kontakt. Die Oma hat die Mutterrolle übernommen. Gut, dass sie eine so fortschrittlich denkende Frau ist!

Beurteilungstext

Fanta lebt auf dem Hof der Großmutter das typische Dorfleben in Burkina Faso. Der Alltag besteht aus Arbeit: Wasser holen, Ackerbau, Holz sammeln. Die Großmutter musste zurück ins Dorf, nachdem sie Witwe geworden war, die vermisst das Stadtleben. Fantas Mutter lebte in einer arrangierten, unglücklichen Ehe und floh nach Paris. Dort schuftet sie als Illegale in zwei Jobs und versorgt das Dorf mit Geld und Hoffnung, sie wird aber trotzdem wegen der Flucht verachtet. Der Kontakt erfolgt über ein Handy und es ist erstaunlich, welche Ideen Menschen brauchen um ein Hand aufzuladen in einem Dorf, in dem der Strom nicht aus der Steckdose kommt.
Der Alltag ist hart, besonders als das einzige Moped des Dorfes gestohlen wird und die Wasserpumpe versagt. Fortschrittlich sind der Lehrer und die Großmutter- sie stellen sich massiv gegen die Tradition der Mädchenbeschneidung, was Fanta aber zu einer absoluten Außenseiterin werden lässt.
Auch Adam, ein Jugendlicher aus dem Dorf, stellt sich gegen die Traditionen- er müsste nach dem Tod des Vaters den Hof übernehmen und die Versorgung der Familie- er flieht aber in die Stadt um zu lernen. Stellt sich jemand gegen Traditionen so drohen nicht nur soziale Ausgrenzungen, auch die Ahnen könnten strafend eingreifen.
Als die Mutter endlich legale Papiere besitzt und für einen Besuch ins Dorf zurückkehrt erwartet der Leser, dass sie Fanta mit nach Paris nimmt. Sie aber macht deutlich, dass auch dort nicht das Paradies ist und ein umsorgtes Leben im Dorf für Fantas Entwicklung günstiger ist.
Das Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise in eine fremde Welt. Es zeigt aber auch, dass es trotz aller unterschiedlicher Lebenschancen Gemeinsamkeiten gibt unter den Jugendlichen dieser Welt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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