Tinko

Autor*in
Strittmatter, Erwin
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Appen von, Carl
Seitenanzahl
317
Verlag
LeiV
Gattung
Ort
Leipzig
Jahr
2004
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Junge Tinko erlebt in einem kleinen Dorf die Zeit nach dem 2. Weltkrieg in der sowjetischen Besatzungszone. Sein Großvater widersetzt sich mit Kleinbauernstolz den Neuerungen in der Landwirtschaft und im gesellschaftlichen Leben.

Beurteilungstext

Erwin Strittmatters Kinderroman führt die Leser in eine weit zurück liegende Zeit: den Beginn der fünfziger Jahre. Der kleineTinko hatte den Tod der Mutter erleben müssen und wächst nun bei den Großeltern auf. Eines Tages kommt der Vater aus dem Krieg zurück. Für den Jungen bleibt er lange noch der Heimkehrer. Zumal der äußerst sture Großvater seinen Sohn und dessen Ansichten nicht akzeptiert und Tinko stets zwischen den beiden Männern steht.
Durch die sehr genaue Charakterschilderung erlebt der Leser das Großelternpaar, das den Jungen im Krieg und in der Nachkriegszeit großzog. Der Sinn ihres Lebens liegt in der Bewirtschaftung der Felder und des Hofes, in der Vergrößerung des kleinen Eigentums. In ihre Selbstausbeutung wird das Kind Tinko einbezogen. Als schon lange Maschinen die Ernte des Getreides besorgen, träumt er noch immer von stechendem Schmerz in den Armen und der Großmutter, die sich kaum noch auf den Beinen halten kann.
Mit dem Vater und dem Onkel kommen Widersacher auf den Hof, die Großvater nicht duldet. Für Tinko kommt die neue Zeit auch durch die Schule, die darauf drängt, dass er Gelegenheit bekommt Hausaufgaben zu erledigen und Gedichte zu lesen. Die neu gegründete Pionierorganisation stellt Aufgaben für ihre Mitglieder, die deren Fähigkeiten entsprechen und lässt Kinderleben und Kinderauseinandersetzungen zu. Tinko ist lange hin und her gerissen, zwischen Altem und Neuem. Aber als Kind kann er die Entscheidungen nicht treffen und auch die Erwachsenen tun sich oft allzu schwer.
Strittmatters Roman ist auch heute empfehlenswert, weil er aus der naiven Sicht eines kleinen Jungen gesellschaftliche Veränderungen zeigt. Mit dieser Erzählsicht beugt er allwissenden Erklärungen vor und erzeugt einen heiteren Ton trotz der oft verbissenen Machtkämpfe unter den Erwachsenen. Durch die verständnisvolle, oft liebevolle, Charakterisierung der Dorfbewohner und des Dorflebens entgeht er einer Schwarz- Weiß- Darstellung. Außerdem ist die genaue Naturschilderung und Tinkos enger Bezug zu der ihn umgebenden Natur ein wesentlicher Grund das Buch zu lesen.

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Diese Rezension wurde verfasst von T-Jt.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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