Time Shifters: Ohne uns gibt es kein Morgen

Autor*in
Morosinotto, Davide
ISBN
978-3-522-20300-5
Übersetzer*in
Panzacchi , Cornelia
Ori. Sprache
Italienisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
416
Verlag
Thienemann
Gattung
Buch (gebunden)Science Fiction
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2023
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
17,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Was passiert, wenn tragische Unglücke oder Verbrechen kein unausweichliches Schicksal mehr sind? Eine rasanter Science Fiction rund um Zeitreisen und die Möglichkeit, das Gestern potenziell zu verändern.

Beurteilungstext

Als in Bologna an einem Mittag eine Schule in die Luft geht, scheint die Stadt ein tragisches und umkehrbares Schicksal ereilt zu haben. Doch in diesem Moment tritt in Prag eine Arbeitsroutine in Kraft, die alles daran setzen wird, das Ereignis rückwirkend zu verhindern. Eine geheime Militäreinheit mit einer Zeitmaschine ist in der Lage, 24 Stunden in die Vergangenheit zu reisen und den Lauf der Zeit zu verändern. Nur sind diese Eingriffe wegen der bekannten Zeitreiseparadoxien ausgesprochen heikel und sie müssen möglichst minimal verlaufen, um keine gravierenden Komplikationen auszulösen. Die zuständige Zeitreisedetektivin Micaela erlebt aber, dass ihre Einsätze immer wieder schief gehen und die Situation zunehmend aus dem Ruder läuft. Das liegt auch daran, dass sie bei ihren kurzen Ausflügen in die nahe Vergangenheit immer wieder den Schülern Enrico und Ron über den Weg läuft, deren Schicksal eng mit der Bombenexplosion verbunden ist, die aber doch irgendwie anders als vermutet mit dem Ereignis zu tun zu haben scheinen. Als Micaela dann in den Verdacht gerät, ihre Mission verraten zu haben, gerät die Situation endgültig außer Kontrolle und die beiden Jungen müssen einen Weg finden, aus einer neuen Zukunft heraus die Vergangenheit zu beeinflussen.
Davide Morosinotto legt einen besonderen Science Fiction-Roman vor. Er verbindet eine klassische Coming of Age-Geschichte von Jugend, Liebe, Verzweiflung und Enttäuschung mit einer komplizierten Zeitreiseproblematik. Reizvoll ist dabei, dass die Geschichte in unserer Erzählgegenwart angesiedelt ist und damit nahe an den Gegenwartserfahrungen von Jugendlichen andocken kann. Gleichzeitig bedient sie sich vielfältiger Science Fiction-Motive und Stoffe, die Spannung erzeugen und faszinieren. Besonders herausfordernd ist die achronologische Erzählweise. Nicht nur springen die Erzählperspektiven zwischen den Kapiteln, die Kapitel sind auch zeitlich je ganz verschieden rund um das Explosionsereignis angesiedelt, so dass sich die Geschichte durch vielfältige Vorgriffe und Rückblenden wie ein Puzzle erst ganz langsam zusammensetzt. Diese starke Fragmentierung erzeugt ebenfalls viel Spannung und führt dazu, dass auch wir Lesenden ständig Orientierung suchen müssen in einer chronologischen Abfolge der Zeit, die zunehmend unsicher wird. Dass die Geschichte dennoch konsistent und schlüssig bleibt, ist eine besondere Leistung dieses Romans. Seine Lektüre ist unbedingt zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 23.12.2023

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