Shi Yu - die Unbezwingbare
- Autor*in
- Morosinotto, Davide
- ISBN
- 978-3-522-20280-0
- Übersetzer*in
- Panzacchi, Cornelia
- Ori. Sprache
- Italienisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 512
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- Stuttgart/Wien
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 20,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Shi Yu kämpft sich vom Dasein als Küchenhilfe bis zur Admiralin einer großen Piratenflotte im Chinesischen Meer empor.
Beurteilungstext
Davide Morosinotto hat mit „Shi Yu – Die Unbezwingbare“ einen spannenden Abenteuerroman vorgelegt, der völlig zu Recht in Italien mit dem „Premio Strega Ragazze e Ragazzi“ ausgezeichnet wurde. Zum einen handelt es sich, ganz einfach gesagt, um einen sehr spannenden Abenteuerroman, der in seiner Narration eher klassisch aufgebaut ist: Zumeist auktorial und linear erzählt, teils auch aus der Sicht der Protagonistin, aber ohne Perspektivwechsel. Zum anderen ist mit dem Handlungsort China einmal ein anderer Hintergrund ausgewählt worden und es rückt mit Shi Yu ein starkes Mädchen/ eine starke Frau in den Mittelpunkt der Handlung. In Teilen erinnert Morosinottos Roman in seiner erzählerischen Dichte und der Atmosphäre sowie der Detailliertheit an die Romane Rainer M. Schröders.
Die Handlung wird in 81 Kapiteln dargestellt, die in größeren Einheiten nach dem Lebensalter der Hauptfigur unterteilt sind. Die Handlung setzt bei der sechsjährigen Yu ein, die als Dienstmädchen in einem Gasthaus kaum mehr als eine bessere Leibeigene des Wirtes ist und durch Zufall die Schülerin eines alten Kampfkunstmeisters wird. Sie endet im 46. Lebensjahr, als Yu beschließt, der Tradition zu folgen und ihre Tochter zu ihrer Nachfolgerin zu machen. Erzählt wird der Weg eines Mädchens, das zufällig bei den Piraten landet, sich dort bewährt und einen gewaltigen Aufstieg schafft, bei dem ihre Kampfkünste eine maßgebliche Rolle spielen. Und so detailliert die Kampfszenen mit den blumigen Bezeichnungen der Kampftechniken ausgeführt werden – man fühlt sich sofort an die Kung Fu-Filme der 1970er Jahre erinnert -, verzichtet Morosinotto auf blutrünstige Beschreibungen oder Metzeleien. Das Aussparen gewalttätiger Szenen betrifft auch die Jahre, in denen Yu im Höllenhof den Folterungen des Eunuchen ausgesetzt ist. Und dennoch wird deutlich, wie schlecht es Yu geht.
Alles in allem ist „Shi Yu – Die Unbezwingbare“ ein sehr empfehlenswerter Roman, der gegenüber der fantastischen und Adoleszenzliteratur einfach eine Abwechslung darstellt.