Theos zweite Reise - Roman über die Rettung der Erde

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Teaser

Theoas zweite Reise führt ihn und seine wohlhabende Tante in die verschiedenen Klimazonen der Welt, die die beiden unter dem Aspekt des Naturschutzes bereisen. Herausgearbeitet wird dabei, dass der westliche Gedanke von Umweltschutz auf andere Kulturen durchaus als eine neue Art von Kolonisation aufgefasst werden kann. Es gibt keine einfache Antwort auf die Frage, wie die Welt gerettet werden kann.

Beurteilungstext

Theo und seine Tante Marthe sind zwei gegensätzliche Charaktere. Er ist aus jugendlichem Idealismus heraus ein radikaler Umweltschützer und Arzt, der verzweifelt versucht, die Welt zu retten. Sie dagegen widersetzt sich schon aus ihrer Lebenserfahrung heraus jedem Fanatismus, und sei er noch so gut gemeint. Außerdem liebt sie den Luxus eines guten Hotels. Mit ihren Ansichten geht sie so weit, Naturschützer mit Nazis zu vergleichen, weil jede Form von Technikfeindlichkeit und Fanatismus in eine Diktatur mündet.
Das Buch lebt von diesem Gegensatz der beiden, weil sich beide dadurch immer wieder in Frage stellen. So erkennt Tante Marthe, dass jede Generation ihren eigenen Weg finden muss, die Welt zu verbessern, was sie als Grundrecht ansieht. Theo hingegen sieht ein, dass der Fanatismus, mit dem im Westen teilweise Naturschutz betrieben wird, den Bedürfnissen der Menschen vor Ort (seien es Inuit, Inder oder Pygmäen) nicht gerecht wird. Deutlich wird dies, als er sich am Ende der Auffassung von Claude Lévi-Strauss von 1976 anschließt: Der Mensch ist ein Lebewesen. Nicht mehr und nicht weniger, das heißt, er ist nicht der “Meister der Natur”.
Fazit: Sehr empfehlenswert, da alle Aspekte des Umweltschutzes kritisch hinterfragt werden und Leser jeden Alters gezwungen werden, ihre Meinungen und Einstellungen zu überprüfen.