Theos zweite Reise

Autor*in
Clément, Catherine
ISBN
978-3-423-62348-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
412
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dieser “Roman über die Rettung der Erde “ unterhält und bildet zugleich. Er behandelt authentische Probleme, verpackt in einer fiktiven Abenteuerreise des 23 -jährigen Arztes und Umweltschützers Theo und seiner Tante Marthe nach Indien, Usbekistan, Afrika, Kanada und Frankreich. Eingebettet in eine spannende Handlung sind persönliche Schicksale von Menschen, die sich aus unterschiedlichen Motiven für die realen globalen Probleme von Mensch und Natur auf unserer Erde engagieren.

Beurteilungstext

Das Buch erinnert an das Genre universeller Wissensvermittlung in Romanform, ähnlich wie in “Sophies Welt” von Josten Gaarder. Es verzichtet aber in der literarischen Darstellung auf jegliche Imagination und bleibt im realistischen Hier und Heute. In Rückblenden bezieht sich die Autorin auf ihren Roman-Erstling, in dem Theo und seine Tante Marthe die Religionen der Welt erkundet haben. Damals ist die Tante mit dem Jungen gereist, um ihn von seiner Leukämie zu heilen. Inzwischen erwachsen geworden, bewirbt sich Theo mit den Themen Wasser, Müll und Abholzung um das Stipendium einer Umweltstiftung. Er nimmt die lungenkranke und aus Liebeskummer depressive Tante auf seine Studienreise mit und wird sich viel mit ihr streiten, denn “wo soll man eine Frau packen, die echte Pelze trägt, raucht wie ein Schlot und fünfundsechzig ist. Sie ist ja schon jenseits von Gut und Böse...” (S. 47). Mit diesen Hauptpersonen, ihren unterschiedlichen Lebenserfahrungen können sich jüngere wie ältere Leser gut identifizieren, denn die beiden gehen zwar verständnisvoll und nicht ohne Humor, aber nicht kritiklos miteinander um. Der ständige Wechsel der Erzählperspektive zwischen der Tante und Theo als Ich - Erzähler bewirkt zusätzliche Spannung. Begleitet werden die beiden von dem Psychoanalytiker Prem, einem gebildeten “erlauchten Bengalen”, der hinduistisches und buddhistisches Gedankengut in die Diskussion einbringt. Theos Radikalität in seinen ökologischen Forderungen stellt oft auch die junge Biologin Renate in Frage, eine Entwicklungshelferin, in die er sich verliebt und die bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückt. Alle reden viel miteinander, kompetent, kontrovers und informativ. Dabei werden die ökologischen Aspekte im Kontext entwicklungsgeschichtlicher, religiöser, kultureller, historischer, sozialer und aktuell - politischer Gesichtspunkte diskutiert. Auf diese Weise wird der Leser zum Nachdenken über komplexe Zusammenhänge in der gegenwärtigen Weltordnung angeregt.
Er kann sein Vorwissen testen, wenn z. B. von Rousseau, Gandhi, Lévi - Strauss oder Curie die Rede ist. Im Kapitel 15 ,“Die Energie dreht durch” (S. 318), wird z. B. den Besuchern im AKW von der Atomlobby sogar in Kurzform erklärt, “wie man die Anreicherung von Uran 235 durchführt und wie man den Atomkern beschießt, um die Bindungsenergie zwischen Proton und Neutron zu brechen...”
Diese Informationsfülle zwingt zum selektiven und nachschlagenden Lesen. Das wird erleichtert mittels einer ausführlichen Inhaltsinformation am Schluss des Buches über jedes der 16 Kapitel (S. 407 - 413).
Gewissermaßen als Vorwort findet man beim Aufblättern des Buches als erstes eine Weltkarte, auf der die Reiseroute mit den jeweiligen Forschungsthemen vermerkt ist.
In Indien geht es um Umweltverschmutzung in den Riesenstädten, Straßenverkehr, Vegetarismus und die Verschmutzung des Ganges aus religiösen Gründen.
Die Suche nach den Ursachen für das Verschwinden des Aralsees führt nach Usbekistan.
Forschungen in Afrika sind gerichtet auf die Nutzung der Tropenwälder (Bedrohung der Pygmäen und der Wälder), den Erdnussanbau (Ausweitung der Wüste/Müllberge), den Fischfang und seine Gefahren.
In Frankreich besuchen sie die Wiederaufbereitungsanlage von Atommüll La Hague und ein Atomkraftwerk.
Das Aussterben der Inuit wegen fehlender Ernährungsgrundlagen und entsprechende Maßnahmen der UNO für die “Vierte Welt” beschäftigt sie am Beispiel Kanadas.
Die Romanhandlung verknüpft erzähltechnisch diese abenteuerliche Reise in verschiedene Kontinente und Kulturkreise unserer Erde mit der Erkenntnis, sich wie und wo auch immer für den Umweltschutz zu engagieren. Das Cover des Buches wirbt in diesem Sinne mit einem BESTSELLER - Aufkleber und einem Zitat von Josten Gaarder : “Wer wissen will, wie es um unseren wunderbaren Planeten steht, der lese dieses Buch.”

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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