Super Laura
- Autor*in
- vreås, Håkon
- ISBN
- 978-3-446-25873-0
- Übersetzer*in
- Kutsch, Angelika
- Ori. Sprache
- Norwegisch
- Illustrator*in
- Torseter, Øyvind
- Seitenanzahl
- 200
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2018
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Teaser
Im dritten Band der Super-Triologie übernimmt diesmal Laura die Regie ... der Großunternehmer Tom Hahn will eine Hühnerfarm auf genau dem Grundstück bauen, auf dem die selbstgebaute Hüte von Bruno, Matze und Laura steht. Können die drei Freunde dieses Vorhaben verhindern?
Beurteilungstext
Die drei Superhelden Blaura, Brauno und Schwarzke machen dem Pastorensohn zu Beginn des dritten Bandes der Superhelden-Triologie vor seinem Umzug noch ein farbiges Abschiedsgeschenk, sie malen die Umzugskartons blau an. Leider übersehen sie dabei, dass die Kartons in der Garage schon der neuen Pastorenfamilie gehören...
Im dritten Band von Håkon Øvreås geht es nun also um Super-Laura. Die Farbaktionen, die in den ersten Bänden zentral Ausdruck der Superheldenkraft der maskierten Kinder (Laura, Bruno und Matze) sind, nehmen in diesem Buch lediglich einen einleitenden oder überleitenden Stellenwert ein, umso wichtiger wird ihr gemeinsamer Treffpunkt, die selbstgebaute Hütte. Aber genau auf dem Grundstück, auf der die Hütte steht, soll eine große Hühnerfarm vom Großunternehmer Tom Hahn gebaut werden. Hier tritt nun Laura auf den Plan, um genau dies zu verhindern. Nach einer missglückten Unterschriftenaktion wollen die drei Freunde auf dem Wintermarkt eine Kuchenlotterie veranstalten, um Geld zu verdienen, um so das Grundstück zu erwerben. Unerwartete Hilfe findet Laura bei Frau Wang und ihren Papiervögeln.
Das große Thema dieses Buches ist Demokratie und Mitbestimmung. Wer darf bestimmen und wer entscheidet und was kann man tun, um seinen Unmut über gefällte Entscheidungen kundzutun. Frau Wang nimmt hier in gewisser Weise eine unterweisende Funktion ein, wenn sie von früher und ihrem eigenen Leben spricht: „‚Wir haben protestiert‘, erklärte Frau Wang. ‚Sie wollten ein Kraftwerk bauen und einen großen schönen Fluss mit Rohren umleiten. Wir haben uns an einen Bagger gekettet.‘“(S.112) Aber auch in Lauras Familie ist das Thema indirekt präsent, als ihr Vater beschließt, wegen einer neuen Arbeitsstelle, in eine andere Stadt zu ziehen. Dabei vergisst er, dies mit seiner Frau und seinen Kindern zu besprechen.
Mit ihrem Mut und Engagement und der Hilfe ihrer Freunde gelingt es Laura schlussendlich Tom Hahn als den Bruder des Bürgermeisters zu entlarven und den Bürgermeister damit nepotistisches Verhalten nachzuweisen und letztendlich den Bau der Hühnerfarm abzuwenden. Dabei wird das Wort "nepotistisch" als Form der Vetternwirtschaft ausführlich und verständlich bim Buch erklärt.
Auch in diesem Band verschwimmen zuweilen Fantasie und Wirklichkeit, z.B. als Frau Wang von den davonfliegenden Papiervögeln erzählt oder die Ministerpräsidentin aufgrund einer Schar merkwürdiger Vögel zum Wintermarkt des Ortes gelenkt wird.
Die grafischen Illustrationen von Øyvind Torseter fehlen auf nahezu keiner Seite, sie sind Teil und Ergänzung der Erzählung. Mit klaren Linien werden die Umrisse dargestellt, mit wenigen Farben (dominierend hier das Blau) werden Akzente gesetzt.
Auch der dritte Band von Håkon Øvreås überzeugt durch Komik und einem gewissen Wortwitz. Erheiternd wirkt aber die ehrliche Sprache der Kinder, die eben (noch) aussprechen was sie denken: „‚Sie sehen fast aus wie ein Spion‘, sagte Bruno.“ (S. 159)
Ein durchaus empfehlenswertes Buch und wer weiß, vielleicht gibt es noch einen vierten Band, denn die Geschichte endet wie sie begann: Mit gelber Farbe und einem Bekennerschreiben von Gelbina …