Suche Arbeit für Papa

Autor*in
Zeller, Lydia
ISBN
978-3-907588-90-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Maslowska, Monika
Seitenanzahl
32
Verlag
Bajazzo
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2008
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Seit Oskars Vater arbeitslos ist, meckert er an allem rum, hängt den ganzen Tag vor der Glotze, trinkt Bier und nervt die ganze Familie. Oskar, der in die zweite Klasse geht, stimmt die Situation nachdenklich. Er beschließt einen Zettel mit der Aufschrift: "Suche Arbeit für Papa. Er kann super mit Autos!" an einen Baum im Hof zu pinnen. Denn seine Katze hat er auch auf diesem Weg wieder bekommen und vielleicht findet sein Vater durch diese Suchanzeige wieder Arbeit.

Beurteilungstext

Die Schweizer Autorin Lydia Zeller widmet sich dem ernsten Thema der Arbeitslosigkeit. Der kleine Oskar erzählt in seiner kindlichen Wahrnehmung ganz unverblümt von seiner aktuellen tragischen Familiensituation. Seit sein Vater seinen Beruf als Autolackierer verloren hat, meckert er die ganze Zeit rum und trinkt Bier. Oskar versucht den Familiensegen wieder herzustellen, indem er seine Idee, eine Suchanzeige für seinen Vater an einen Baum im Hof zu pinnen, in die Tat umsetzt und prompt meldet sich ein Nachbar, der Probleme mit seinem Auto hat.
Der Text erzählt das Wesentliche der Geschichte, während die großflächigen Bilder dem Leser Oskars gefühlte Situation vorführen. Das erste Bild zeigt ein Fenster, aus dem ein traurig gestimmter kleiner Junge schaut, der einen Kaktus gießt. Im Hintergrund sind sein Vater, dessen Haare stark an Kaktusstacheln erinnern, und seine Mutter zu sehen. Im zweiten Bild holt die Illustratorin Monika Maslowska den Leser ins karge Wohnzimmer der Familie.
Die expressionistisch verzerrten Perspektiven der Räume veranschaulichen die trostlose Sachlage von Oskars Familie. Als Oskars Vater dem Nachbar behilflich sein kann, sieht auch er wieder optimistisch in die Zukunft und die Distanz zwischen Oskars Vater und seiner Familie, die zusätzlich bildlich illustriert wird, schwindet. Das letzte Bild verabschiedet sich vom Betrachter, der sich nun nicht mehr innerhalb des Geschehens befindet, sondern wie beim ersten Bild durch ein Fenster schaut. Jedoch sieht er jetzt einen glücklichen Jungen zusammen mit seinem Vater, der eine neue Frisur hat. Die Art, wie der kleine Oskar die Arbeitslosigkeit seines Vaters erlebt und erzählt, verleiht der Geschichte Authentizität und bietet dem kindlichen Leser Raum für Identifikationsmöglichkeiten.
Der Inhalt der Geschichte ist auf das Grundlegende begrenzt und die Sprache ist einfach gehalten, sodass die Erzählform dem Anspruch an ein Bilderbuch gerecht wird, trotz des schwierigen Themas der Arbeitslosigkeit. Die Illustrationen tragen enorm zur Einfühlung in das Seelenleben des Jungen bei. Denn sie spiegeln nicht nur den Text, sondern erweitern ihn durch außergewöhnliche Raumperspektiven, ein breites Erdfarbenspektrum, den rau strukturierten Hintergrund und präzise aussagekräftige Mimiken der Figuren, wenngleich die Gesichter naiv gezeichnet sind.
Ein innovatives Bilderbuch für Jung und Alt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von AnLe.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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