Keine Lust. Auf nichts!

Schlagwörter

• Emanzipation
• Familie
• Gender/Geschlecht

Teaser

Mäxchen liegt im Bett und hat keine Lust auf gar nichts. Obwohl Mama ihm so schöne Vorschläge macht, hat er keine Lust. Er will nicht mit zum Einkaufen, er hat keine Lust auf gar nichts. Er ist nicht müde, er ist nicht krank, er hat bloß keine Lust, auf gar nichts. Es gibt andere Tage, da ist er fröhlich oder traurig. Aber jetzt hat er keine Lust auf gar nichts. Bis Mama den Apfelkuchen isst, der durchs ganze Haus duftet, darauf hat er vielleicht doch Lust!

Beurteilungstext

Keine Lust auf gar nichts zu haben ist in unserer Gesellschaft für die außen Stehenden meistens schwer auszuhalten. Auch Menschen oder Kinder, die sich langweilen, halten wir schlecht aus. Etwas tun, das scheint uns richtig. Und sei es nur das Betrachten eines Bilderbuches oder eines Films. Aber im Bett liegen und nur so aus dem Fenster schauen ohne Beobachtungswillen? Da flüstert eine leise Stimme: Depression, Melancholie, Krankheit im Anmarsch, Trauma, Angstattacke. Aber dass man manchmal einfach eine Auszeit braucht und sie noch nicht einmal so benennen möchte, das können wir hoffentlich wenigstens Kindern zubilligen, denn wer keine Auszeit nehmen kann, muss später viel Geld dafür ausgeben, um es zu lernen, weil kein Organismus und noch nicht einmal eine Maschine immer laufen, laufen, laufen kann.
Die liebevoll illustrierten Bilder zum Text sind sehr gut gelungen, helles und kräftiges Gelb signalisieren eine positive Gemütssituation ebenso wie die kleinen Spieltiere, die ihr Eigenleben führen. Glücklicherweise ist die Bilderbuch-Mama verständnisvoll und nur eine ebensolche wird vermutlich das Buch vorlesen. So wird sprachlich und bildlich empfehlenswert umgesetzt, was ein Kind in solchen Situationen empfinden kann.