Sternenhimmel

Autor*in
Brandl, Elisabeth
ISBN
978-3-942509-20-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
184
Verlag
lichtland
Gattung
Ort
Freyung
Jahr
2012
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
10,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Anne erzählt ihrer Enkelin Lia 2011 von der Vertreibung aus dem Sudetenland und dem schwierigen Neuanfang in Bayern. Ihre Mutter musste damals für den Lebensunterhalt sorgen. Das Mädchen betreute als Fünfjährige den zweijährigen Paul, ein Judenkind, das die Mutter aufgenommen hatte.

Beurteilungstext

Im Sommer 1944 wird es im Sudetenland durch die vorrückenden russischen Soldaten für die deutsche Bevölkerung immer schwieriger. Die fünfjährige Anne bleibt tagsüber allein in der kleinen Wohnung auf dem Gutshof, auf dem die Mutter arbeitet. Zum Glück ist der zweijährige Paul bei ihr, den sie liebevoll wie einen kleinen Bruder betreut - ein Judenkind, das die Mutter aufgenommen hat. Wenn Soldaten in die Nähe kommen, müssen sich die Kinder lautlos verstecken und lange Zeit dort verharren. Bald verlassen viele Deutsche ihre Heimat. Annes Mutter zögert, bis den Deutschen die bürgerlichen Rechte aberkannt werden. Dann stellt auch sie den Antrag, “heim ins Reich” - wie es damals hieß - umgesiedelt zu werden.
Elisabeth Brandl verbindet die Geschichte der Vertreibung der Sudetendeutschen mit der heutigen Zeit. Anne versorgt als Großmutter ihre Enkelkinder, wenn die Tochter Unterstützung braucht. Enkelin Lia interessiert sich für die Vergangenheit. Sie bringt ihr Erstaunen, was ihrer Oma damals alles abverlangt wurde, zum Ausdruck. Für die jugendlichen, eher weiblichen Leser, wird Geschichte erlebbar. Lia ist ein modernes Mädchen mit einer Matheschwäche und einem manchmal nervenden Bruder. Aber sie hat auch eine gute Freundin, mit der sie über alles reden kann. Lia lernt David kennen und verliebt sich in ihn. Später stellt sich heraus, dass David Pauls Enkel ist, welch ein Zufall! Die Großmutter hatte sehr darunter gelitten, dass Pauls Familie das Kind nach dem Krieg zu sich geholt hat.
Ein Jugendroman auf zwei Ebenen, deren Protagonisten miteinander verwoben sind, baut Brücken für heutige Leser, die Vergangenheit zu verstehen. Die Grausamkeiten der Kriegszeit werden nur angedeutet. Intensiver werden Annes Gefühle beleuchtet, ihre Ängste, ihre Scham im überfüllten Viehwaggon, wo die Notdurft im Beisein aller Reisenden verrichtet wurde, ihr Kummer über den Verlust des Leihbruders.
Sternenhimmel heißt das Buch, weil Annes Onkel für sie Sterne an ihre Zimmerdecke gemalt hat. Die Sterne sollten sie beschützen: ein Stück Vertrauen in einer unruhigen Zeit.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Brandl, Elisabeth

Brandl, Elisabeth

Sternenhimel

Weiterlesen
Brandl, Elisabeth

Sternenhimmel

Weiterlesen
Brandl, Elisabeth

Sternenhimmel

Weiterlesen
Brandl, Elisabeth

Sternenhimmel

Weiterlesen
Brandl, Elisabeth

Sternen Himmel

Weiterlesen
Brandl, Elisabeth

Sternenhimmel

Weiterlesen