Spione küsst man nicht

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• Abenteuer
• Gender/Geschlecht

Teaser

Cameron Morgen wird an der Gallagher Akademie zu einer zukünftigen Top Agentin ausgebildet. Wie alle Mädchen der Schule ist sie hochbegabt, beherrscht 14 Sprachen, kann sich wie ein Chamäleon tarnen und komplizierte Codes knacken. Die Schule hat sie auf die Vereitlung von Attentaten und Bombenentschärfungen vorbereitet aber nicht auf Josh…

Beurteilungstext

Die Gallagher Akademie für Mädchen ist eine Schule an der die Top Agentinnen der nächsten Generation ausgebildet werden. Alle Mädchen verfügen über einen unglaublichen IQ. Kein Unterrichtsfach ist wirklich normal. Es gibt Fächer wie ""Geheime Operationen"", ""Länder der Welt"" oder ""Kultur und Anpassungsunterricht"". Die Mädchen lernen, 14 verschiedene Sprachen fließend zu sprechen. Um die Sprache immer weiter zu festigen, steht auf einer Anzeigetafel über dem Speisesaal in welcher Sprache die Konversationen zu führen sind z.B. Farsi oder Chinesisch-Mandarin. Außerdem verfügt das Schulgebäude über eine Unmenge geheimer Gänge, Räume und Vorrichtung. Unterrichtet werden die Mädchen natürlich nicht von ganz normalen Lehrern, sondern von ehemaligen CIA-Agenten. Diese und jede Menge weitere Schilderungen über die Besonderheiten der Schule nehmen die ersten 60 Seiten des Buches in Anspruch. Grundsätzlich ist die Idee nicht schlecht aber es kommt keine Spannung auf. Die Schilderungen sind unspektakulär und reißen den Leser nicht mit.
Auf einer geheimen Übung trifft Cameron Morgen einen ganz normalen Jungen - Josh. Das passiert dann endlich auf Seite 104, was die Story aber immer noch nicht spannender macht. Trotz ihrer super Ausbildung wurde Cameron nicht auf das nun folgende Gefühlschaos vorbereitet. Ihre heimlichen Treffen mit Josh plant sie gemeinsam mit ihren Freundinnen Bex und Liz, wie eine Geheimoperation. Unerwartete Hilfe erhält das Trio dabei von Macey, der Neuen an der Akademie. Sie hat Erfahrungen mit Jungs und gibt wichtige Tipps bzw. Hinweise.
Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben. Observierungsberichte und Notizen lockern den Text auf. Zeitweise sind die Situationsanalysen, welche Cameron gedanklich vornimmt, recht witzig. z.B. wenn sie ihre Alternativen abwägt (Nehme ich ein Messer und veranstalte ein Massaker oder verschwinde ich?). Leider wird die Handlung nicht durch Situationskomik beschleunigt und auch Camerons lustige Gedankengänge bauen keine Spannung auf. Besonders nervig empfand ich beim Lesen die ständige Betonung des hohen IQ der Mädchen. Weil sich Cameron in der 8. Klasse schon mit Physik auf Doktoranten-Niveau beschäftigte, war es ihr u.a. nicht möglich mit Josh über seine Schwierigkeiten in diesem Fach zu reden.
Weiterhin wird recht häufig auf Filmszenen von Buffy im Bann der Dämonen angespielt. Mit diesem Buch sollen Mädchen ab 12 angesprochen werden. Eine kurze Umfrage in dieser Altersgruppe hat ergeben, dass sie mit Buffy nichts anfangen können. Buffy war 1997 - 2002 eine erfolgreiche Teenager Serie und ist von der FSK mit P 16 freigegeben. Die Zielgruppe des Buches kann also gar nicht wissen, auf welche Situationen sich die Ich-Erzählerin des Buches bezieht. Damit verpuffen sowohl Wortwitz als auch Situationskomik.