sowieso allein

Autor*in
Vasak, Gabriele
ISBN
978-3-8000-5497-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
142
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lena erzählt über ein Jahr lang von ihrem Alltag, der engen Freundin Klara, mit der sie sich auf Anhieb verstanden hat, den ersten Partys, der Schule, ihrem ersten Mal und dem ersten Freund und der ersten großen Reise gemeinsam mit Klara nach Paris und Nizza. Sie ist auf der Suche nach dem Ich, dem Sinn des Lebens, findet den aber nicht, selbst Kicks wie gemeinsames Klauen, Trinken, Sex oder Drogen geben ihr nicht das, was sie sucht. Und das Leben geht einfach weiter.

Beurteilungstext

.”..jedem ging es schlecht. Ich meine, schlecht geht es sowieso immer allen...”(S.51), meint die Ich-Erzählerin. Und sie meint es ernst. Denn ihre Eltern verstehen sie nicht, kennen sie nicht einmal - und eigentlich ist es auch umgekehrt: die Eltern spielen für sie kaum eine Rolle. Nur als ein Freund sich über ihren Vater lustig macht, wird sie böse; das sei ausschließlich ihr Recht. Mit ihrer Freundin gemein hat sie, dass sie alleine auf sich gestellt ist. Dass das nur eine recht oberflächliche Sicht ist, wird ihr nicht klar: Während sie in einer intakten Familie lebt, die Eltern ihr sehr viel Freiraum, aber wenig Gespräche liefern, muss ihre Freundin Klara die beiden Geschwister versorgen, die Eltern geben ihr lediglich das Geld dafür, kümmern sich aber überhaupt nicht. Dafür bekommt sie reichlich Taschengeld, viel mehr als Lena, deren Eltern doch vermögend sind.
Ihren gemeinsamen Nihilismus pflegen sie, suchen den Kick in allerlei Randbereichen, finden ihn aber nie. Sie können gemeinsam lachen, die Stadtbewohner linken, provozieren und schocken - aber irgendwo fehlt etwas. Auch ihre ersten Liebschaften sind zwar mit Herz-&-Schmerz besetzt, aber nicht so das Wahre.
Dass Lena der einzige Halt für ihre Freundin ist, bekommt sie nicht mit, ein theatralischer Selbstmordversuch Klaras kommt bei ihr nicht so recht an - es geht halt alles so seinen Lauf.

Eine lapidare Geschichte, mit viel Energie erzählt - aber ich habe den Eindruck, dass die Autorin sich zwar in der Gefühlswelt der pubertierenden Mädchen recht gut auskennt und das auch entsprechend beschreiben kann. Aber wohin das Leben sie eigentlich führen soll, weiß sie auch nicht. So stellt sich mir die Frage, wen soll diese Geschichte eigentlich ansprechen? Eigentlich ist sie nur ein Spiegelbild für die jungen Mädchen, die nicht so recht wissen, wo sie stehen. Tröstet das? Hilft das weiter? Lena ist manchmal so hanebüchen blind, dass die junge Leserin wohl erkennen kann, wie sie da heraus finden könnte.
Könnte.
Wenn sie das wollte.

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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