Sonnenschein und Schneegestöber. Die schönsten Geschichten für alle Jahreszeiten

Autor*in
Blyton, Enid
ISBN
978-3-570-18019-8
Übersetzer*in
Weitbrecht, Renate
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Cameron, Becky
Seitenanzahl
224
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Buch (gebunden)Sonstiges
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
22,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Sammlung harmlos-betulicher zwischen 1934 und 1956 erschienener Vorlesegeschichten, die mit der Lebenswelt heutiger Kinder kaum noch kompatibel sind.

Beurteilungstext

Warum sollte man seinen Kindern oder Enkelkindern Geschichten vorlesen, die fast 90 Jahre alt sind? Das kann funktionieren, wenn sie über die Jahrzehnte hinweg einen Zauber entfalten, der auch die Kinder von heute noch in ihren Bann zieht, wie es zum Beispiel bei "Pu der Bär" gelingt oder auch bei vielen Geschichten von Otfried Preußler oder Astrid Lindgren. Nämlich dann, wenn zeitlos aktuelle Themen und existenzielle Fragen angesprochen werden oder wenn die Geschichten lustig sind.

"Die schönsten Geschichten für alle Jahreszeiten" verspricht der Untertitel dieser Sammlung. Das ist tatsächlich ein Anreiz. Gerade im Vorlesealter sind Geschichten gefragt, die die Jahreszeiten thematisieren. Die Großeltern- und vielleicht auch noch die Elterngeneration ist mit Enid Blytons Abenteuer- und Internatsgeschichten aufgewachsen. Auch die Illustrationen sind sehr ansprechend und kindgerecht und sogar um Diversität bemüht. Leider erfüllt "Sonnenschein und Schneegestöber" die Erwartungen nicht.

Das Buch ist ein Sammelsurium harmloser und für heutige Kinder belangloser Geschichten. Inhaltlich und im Hinblick auf die dargestellte Lebenswelt sind sie einfach allzu sehr in die Jahre gekommen. Sie muten auf eine ungünstige Weise (ur-)großelterlich an. Kleine Mädchen, die mit dem Puppenwagen Richtung Bauernhof zum Eierkaufen geschickt werden und verletzte Lämmchen einsammeln, damit die Mutter zu Hause sich darum kümmert. Oder kleine Jungs, die nicht mit Freunden Brombeeren pflücken gehen dürfen, weil sie statt dessen für die Mutter ein Buch an eine Bekannte zurückgeben müssen. Als Belohnung gibt es Brombeeren aus dem Garten der Bekannten, mit denen die Mutter dann Kuchen backen soll.

Das sind Rollenklischees, die einfach nicht mehr zeitgemäß sind und von denen man auch nicht mehr lesen, geschweige denn vorlesen möchte. Auch die Tiergeschichten und die Wichtel- und Koboldgeschichten der Sammlung kommen durchweg allzu pädagogisch daher und lassen jeglichen Witz oder Humor vermissen. Mag der Name Enid Blyton bei Erwachsenen nostalgische Gefühle auslösen, das allein reicht jedoch nicht aus, um das Buch wirklich empfehlen zu können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ame; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 22.06.2023

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