Solange es draussen brennt

Autor*in
Friedrich, David
ISBN
978-3-944035-79-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Zett, Timo
Seitenanzahl
112
Verlag
Satyr
Gattung
Lyrik
Ort
Berlin
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Gedichte aus dem Leben sind es, manchmal rau, oft gereimt durch Aussprache oder überraschende Wortschöpfungen. Auch wenn es nicht das Gleiche ist, Poetry für den Slam lässt sich - auch - lesen, gut lesen.

Beurteilungstext

"Glück?", fragt David Friedrich und antwortet sogleich: "Das ist eine gute Gesundheit, ein schlechtes Gedächtnis und ein guter Schluckreflex." Er teilt seine 18 Gedichte, Gedanken, Satzfetzen in drei Gruppen ein, nämlich: Funke - Feuer - Asche. Sein Alltag liefert ihm den Stoff, den er in seine Themen unterbringt, scharfzüngig, genau beobachtet, witzig und treffend, viele Wortschöpfungen. Er reimt ‚Winkelnot' auf ‚Dinkelbrot', ‚Wir sind Teil einer Wellenflut ... Auferstanden aus einer Quellenflut' und ‚vergammelte Strandtaschen und gesammelte Pfandflaschen' oder setzt o-Wörter in Beziehung zueinander.

Aber er kann auch bissig sein (‚Söhne und Töchter fallen, Aktien steigen bei Heckler & Koch' - ‚Wir haben die Welt nicht besser gemacht, sondern nur produktiver / und auf jedes neue iPhone folgt ein neues Fukushima' oder ‚Jeder hat das Recht, Atomwaffen friedlich zu nutzen') genauso wie gefühlvoll (‚ich will nicht deine Tränen säen / Weil ich sie nicht ernten will') oder sich selbst auf den Arm nehmen, wenn er, der Student der Kulturen und Sprachen des Vorderen Orients mit Sprachklischees der Straße spielt (‚Okay, okay. Isch gib ihm harten Schädel!').

Zu sechs Gedichten hat der Verlag einen QR-Code und die dazu passende Internetseite angegeben, damit man sich die Texte vorsprechen lassen kann, denn dafür wurden sie [eigentlich] geschrieben. Um manchen Rhythmus oder Tonfall zu begreifen, hilft es ein wenig, selbst laut zu lesen, aber das ist selbstverständlich nicht das Gleiche.
Halten wir es mit Michel Abdollahi in seinem Vorwort, in dem er das friedvolle und glückbehaftete Offline-Leben dem Online-Krieg-Krankheit-Verderben-Hass-... gegenüberstellt. "Dann plötzlich Akku leer. Brand gelöscht. Glück gehabt."

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.10.2016

Weitere Rezensionen zu Büchern von Friedrich, David

Friedrich, David

Schlag ein!

Weiterlesen
Friedrich, David

Schlag ein!

Weiterlesen