Shakespeare und die schwarze Maske

Autor*in
Lenk, Fabian
ISBN
978-3-8337-3547-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein neues Abenteuer führt die vier Zeitdetektive ins elisabethanischen London, das vom Dichterkönig William Shakespeare regiert wird. Neben Kunst ist jedoch auch Gewalt an der Tagesordnung und die vier Freunde müssen in einem mysteriösen Mordfall ermitteln und gleichzeitig Attentate auf Shakespeare verhindern. Was kann der Künstler nur getan haben, dass man im nach dem Leben trachtet und wer verbirgt sich hinter der schwarzen Maske?

Beurteilungstext

Die Freunde Kim, Julian, Leon und Katze Kim machen sich einen entspannten Tag in der besten Eisdiele ihres Heimatortes. Kim berichtet begeistert von der Theateraufführung, die sie am Tag zuvor mit ihrer Mutter besucht hatte: Shakespeares „Romeo und Julia“. Sie kann nicht glauben, dass die Jungs das Stück für schnulzig und Shakespeare für langweilig halten. Um die Kunstbanausen zu überzeugen, berichtet das Mädchen ihnen von den Kampfszenen. Schließlich sind auch Julian und Leon interessiert und die Freunde begeben sich in die Bibliothek, um mehr über den bekannten Dichter und Schauspieler zu erfahren. Beim Stöbern in den Büchern erkennen sie, dass die Dichter in London stark unter dem Konkurrenzkampf zu leiden hatten und sie lesen sogar von einem mysteriösen Todesfall in Shakespeares Umfeld. Dieser mysteriöse Todesfall ist für die Kinder und Katze Kia genug Grund sich selber auf den Weg ins London des elisabethanischen Zeitalters zu machen. Zum Glück wissen sie von dem geheimen Zeitreiseraum Tempus, der sich in der Bibliothek befindet. Keine Stunde später stehen die vier Freunde im verregneten London und machen sich auf die Suche nach Shakespeare und seinem Theater. Kaum, dass die Kinder den berühmten Mann vor seinem Theater ausgemacht haben, kommt es dort zu einem Streit: William Shakespeares Konkurrent Edward Alleyn taucht unvermittelt auf, um sich ein hitziges Wortgefecht mit dem berühmten Dichter zu liefern. Die Vorwürfe, Shakespeare habe seine Texte von anderen Dichtern geklaut, werden laut. Als die Aufführung schließlich doch noch beginnen kann, steht plötzlich mitten im Stück der Vorhang in Brand und eine Massenpanik bricht aus. Gerade noch rechtzeitig kann Julian das Schlimmste verhindern und den brennenden Vorhang herunterreißen. Als der Verdacht der Brandstiftung aufkommt, hat Shakespeare gleich Alleyn im Verdacht. Allerdings erkennt Julian clever, dass der Brand nur von der Bühne aus gelegt werden konnte, weshalb Alleyn als Brandstifter ausscheidet. Um weiter ermitteln zu können, geben sich die Freunde als Waisenkinder aus und werden in die Theatergruppe aufgenommen. Einer der Schauspieler, William Kempe, nimmt die Kinder mit in sein Haus. Noch am selben Abend erfahren Kim, Julian und Leon, wie schlimm der Kampf der Dichter um Theaterbesucher wirklich ist. Shakespeare wurde immer wieder öffentlich gedemütigt, da er nicht studiert hat. Am schlimmsten hatte es Christopher Marlowe auf den begabten Dichter abgesehen. Allerdings scheidet dieser als Verdächtiger für den Brand aus, da er bei einer Schlägerei von einem Freund Shakespeares erstochen wurde. Wohl oder übel müssen die Freunde sich einen neuen Verdächtigen suchen. Am nächsten Tag spielen die Kinder das erste Mal selber im Theater mit und treffen auch auf weitere Schauspieler der Gruppe, wie Paul Twak, den Darsteller der Julia. Als Shakespeare den vier Freuden am Abend seine Schreibstube zeigen möchte, beobachten sie, wie ein dicker Einbrecher mit einem Schriftstück aus dem Haus des Dichters flüchtet. Die Detektive verfolgen den Mann, aber können nicht verhindern, dass dieser seinen Komplizen trifft und vor dessen Nase das Schriftstück in der Luft zerfetzt. Beiden Tätern gelingt außerdem die Flucht. Shakespeare hat sofort Edgar Alleyn im Verdacht und sucht mit den Kindern dessen Haus auf. Natürlich bestreitet der Konkurrent die Vorwürfe und Shakespeare muss sich geschlagen zurückziehen. Plötzlich trifft die Gruppe auf dem Heimweg erneut auf die Einbrecher, die beide maskiert sind. Der dünnere Dieb ist sogar so gefährlich, dass er ein Messer auf Shakespeare wirft und ihn beinahe tötet. Lediglich das beherzte Eingreifen von Katze Kia rettet den berühmten Mann. Die Kinder vermuten sofort den dicklichen Darsteller William Kempe als den dickeren der Diebe, da dieser nicht nur mit seiner Rolle bei Shakespeare unzufrieden ist, sondern sich auch in der Nacht zuvor mit dessen Konkurrenten Alleyn getroffen hatte. Ehe sie jedoch etwas beweisen können, kommt es zum nächsten Zwischenfall: Julia nimmt während der Proben das Geschenk einer jungen Frau entgegen, die sich als Fan von Shakespeare ausgibt. Allerdings handelt es sich bei dem Geschenk um eine tödliche Falle, da neben einem Kuchen auch 12 Giftschlangen in dem Präsentkorb versteckt sind. Nur durch Zufall wird keiner der Anwesenden gebissen. Wütend beginnen die Kinder nach Sally, der jungen Frau mit dem Geschenk, zu suchen und finden sie in einer Gasse. Sie folgen der Frau in deren Haus und geraten in einen Hinterhalt: Die Tür wird ihnen von einem maskierten Mann mit einem Messer verstellt und auch Sally ist bewaffnet. Die Kinder können es nicht glauben, aber hinter dem maskierten Mann verbirgt sich Paul Twak, der Darsteller der Julia. Auch Sally ist nicht diejenigen, die sie zu sein behauptet: Ihr wirklicher Name lautet Mary Marlowe. Sie hatte den heimtückischen Plan ausgeheckt, um sich an Shakespeare für den Tod ihres Mannes zu rächen. Dazu hatte sie Paul einen Hochzeit versprochen und ihn so zu ihrer Marionette gemacht. Gemeinsam hatten sie das Feuer auf der Bühne gelegt und Paul war als dicker Mann verkleidet in Shakespeares Haus eingedrungen. Sie hatten dadurch den Verdacht auf den dicken Darsteller William Kempe lenken wollen. Außerdem berichtet Mary von dem Plan, Shakespeare noch am selben Abend durch Feuerwerk in seinem Haus zu verbrennen. Allerdings kommen die vier Detektive ihnen zuvor: Leon schafft es sich zu befreien und das vorbereitete Feuerwerk noch in Marys Hütte in Brand zu stecken. Durch das Feuer kommen viele Leute zu der Hütte und die Soldaten verhaften die beiden Brandstifter und Attentäter. Als Dank möchte Shakespeare die Kinder zu einem Essen einladen, aber diese nutzen die Gelegenheit, um wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Dort ist, trotz des mehrtägigen Aufenthalts in London, keine Zeit vergangen, sodass niemand das Verschwinden der Kinder bemerkt hat. Nach all der Aufregung und der spannenden Ermittlung müssen schließlich auch Leon und Julian zugeben, dass Shakespeare überhaupt nicht langweilig war.
Bei dieser Folge der Zeitdetektive handelt es sich wieder um eine spannende Geschichte mit unvorhersehbaren Wendungen, die den Zuhörer bis zum Ende in Atem hält. Besonders gut gelungen ist auch die Vermischung von Fiktion und Realität. Während die Geschichte um den Anschlag auf Shakespeare frei erfunden ist, sind viele der genannten Personen und Abläufe bewiesene Fakten. Marlowe wurde tatsächlich von einem Freund Shakespeares ermordet und auch die Geschichten um die harten Konkurrenzkämpfe der verschiedenen Dichter Londons entsprechen der Wahrheit. Auf diese Weise gelingt es dem Autor Fabian Lenk, ein solides Grundlagenwissen über William Shakespeare und seine Situation sowie über das Leben der Dichter im elisabethanischen Zeitalter zu vermitteln. Da alle Fakten jedoch so gut in die Detektivgeschichte eingebunden sind, werden sie von den jungen Zuhörern nicht als langweiliger Geschichtsstoff, sondern als nützliches Wissen für die Aufklärung des Falls empfunden. Die Wissensvermittlung gelingt somit auf spielerische und unterhaltsame Art und Weise.
Ebenfalls hervorgehoben werden muss auch Bernd Stephan als Sprecher des Hörbuches. Seine angenehme Stimme macht das Zuhören zu einem Genuss. Obwohl er die Stimme nicht besonders verstellt, lassen sich die einzelnen Personen gut unterscheiden. Das Zuhören bleibt einfach und angenehm. Gut ist zudem, dass die Geschichte in mehrere kurze Abschnitte unterteilt ist, sodass der Einstieg auch nach einer Unterbrechung leicht fällt.
Toll ist auch die Verpackung der CD. Das beigelegte Heft enthält nicht nur einen Überblick über die einzelnen Kapitel der Geschichte, sondern zusätzlich noch nützliche Informationen zum Inhalt. Auf eine kurze Zusammenfassung über die vier Detektive Kim, Julian, Leon und Kia folgt eine Darstellung von Shakespeare und seinem Leben. Beide Texte sind kurz und bringen die wichtigsten Fakten auf den Punkt. Zusätzlich enthält das Heft auch noch ein Glossar. Dort werden die auftretenden Personen dargestellt. Ebenfalls werden dort die Orte, an denen die Detektivgeschichte spielt, erwähnt. Auf diese Weise können die Zuhörer zwischendurch Namen oder Orte nachschlagen. Das ist äußerst praktisch, da relativ viele Personen und Orte eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen.
Insgesamt handelt es sich bei „Die Zeitdetektive-Shakespeare und die schwarze Maske“ um eine spannende und gut durchdachte Detektivgeschichte, die unterhaltsame Spannung aufs Feinste mit nützlichem und kindgerechtem historischen Wissen verbindet. Selbst für interessierte Erwachsene ist die CD ein lustiges Hörerlebnis und erinnert an eine modernere Variante der berühmte „Drei Fragezeichen“.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ThL-UniBi.
Veröffentlicht am 01.04.2016

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