Schließ die Augen und sag mir, was du siehst

Autor*in
Dijkzeul, Lieneke
ISBN
978-3-401-02731-9
Übersetzer*in
Kiefer, Verena
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
108
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
5,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 12-jährige Raaf hat erfahren, dass er an einer Augenkrankheit leidet und nach und nach erblinden wird. Seine Angst vor der Zukunft und seine Verzweiflung über den unaufhaltsamen Prozess der Erblindung schlägt um in Wut über seine Eltern, die ihn auf eine Blindenschule schicken wollen, über seine Freunde, die ihn plötzlich mit Samthandschuhen anfassen und seine ganze Umwelt, von der ihn niemand zu verstehen scheint. All dies ändert sich, als er eine Gruppe blinder Jugendlicher kennenlernt...

Beurteilungstext

Die Geschichte beginnt damit, dass Raaf, der auf einer niederländischen Insel wohnt, am Strand entlang läuft und versucht, die schönsten Bilder in seinem Gedächtnis zu speichern, da er bald nicht mehr sehen wird. In vielen Gefühls- und Gedankenbeschreibungen erfährt der Leser allmählich, wie es um den Jungen steht. Er erfährt, wie schwer es Raaf fällt, sein Schicksal zu akzeptieren: Einerseits fühlt er sich unwohl in der Schule und auf dem Fußballplatz unter all den "normalen" Jungen, die ihn - sobald sie spüren, dass er schlechter sieht - ausgesprochen vorsichtig und rücksichtsvoll behandeln, ihn bemitleiden und mit verständnisvollen Blicken betrachten. Andererseits ist er selbst so wütend auf alle seine Mitmenschen, dass er seine Krankheit zum Anlass für jedes noch so ungehobelte Verhalten nimmt (er schwänzt die Schule, provoziert seinen besten Freund und streitet ständig mit seinen Eltern). So äußert sich aber nur seine eigene Verzweiflung und seine Angst vor der Zukunft, die er nicht in Worte fassen kann, weil er dann die Krankheit akzeptieren müsste.
Erst als Raaf eine Gruppe blinder Jugendlicher, die auf der Insel Urlaub machen, kennenlernt, erfährt er, dass man zwar als Blinder viele Entbehrungen in Kauf nehmen muss, aber trotzdem ein Leben voller Freude und Spaß haben kann. Mit der Hilfe der Jungen gelingt es ihm, die Krankheit als unabwendbaren Teil seines Lebens anzunehmen.
Sehr einfühlsam, mit vielen wörtlichen Reden, Gedankenwiedergaben und reichem, anschaulichem Wortschatz beschreibt die niederländische Autorin, wie die Krankheit fortschreitet und wie Raaf langsam lernt, damit umzugehen.
Sowohl bei der Lektüre in der Klasse als auch privat kann diese Erzählung Einblicke geben in eine Welt, die sich die meisten Jugendlichen und Erwachsenen nicht vorstellen können. Das Buch ist für 11-13-jährige Jungen und Mädchen geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von CJB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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