Rosa Parks

Schlagwörter

• Historisches
• Rassismus
• Ungleichheit
• Frieden

Teaser

„Schluss mit der Benachteiligung von Schwarzen!“ Dies dachte sich wahrscheinlich Rosa Parks, als sie anfing, sich aktiv für Menschenrechte einzusetzen. Wie sie es mit einem einfachen „Nein“ schaffte, das Leben vieler Schwarzer zu ändern, wird in diesem Buch kindgerecht dargestellt.

Beurteilungstext

Mit der biografischen Erzählung beweist die Autorin, wie einfach man mit wenigen Sätzen und durch differenziert gestaltete Illustrationen, Heranwachsenden das Leben von bedeutenden Personen nahebringen kann. Mittels einer auktorialen Erzählstimme wird die Geschichte von Rosa Parks wiedergegeben. Als dunkelhäutiges Mädchen wird sie bereits in ihrer frühen Kindheit mit Rassismus konfrontiert. Getrennte Schulen, Toiletten und Sitzbereiche im Bus gehörten zu ihrem Alltag. Eines Tages wehrt sie sich dagegen und weigert sich, ihren Sitz im Bus für einen weißen Mann freizumachen. Dadurch bricht eine große Welle in der Menschenrechtsbewegung aus und die schwarze Bevölkerung erhebt sich gegen die Benachteiligung.

Eine Geschichte, welche sowohl im privaten Kontext als auch in der Grundschule zum Einsatz kommen könnte. Die jeweiligen Aussagen sind relativ kurz gehalten und mit höchstens fünf Sätzen pro Seite eignet sich die Lektüre besonders für Leseanfänger*innen. Die fehlenden Anführungszeichen bei wörtlicher Rede könnten jedoch manchen Kindern Schwierigkeiten beim Lesen bereiten, da hier die Abgrenzung von Gesprochenem und Erzähltem nicht deutlich genug gekennzeichnet wird. Der Text wird sehr ausführlich durch Zeichnungen ergänzt und anhand der Bilder können die Kinder noch zusätzliche Informationen entnehmen. Daher können Erwachsene auch mit den Bildern erklären, was in der Geschichte passiert. Den Lesenden eröffnet sich die Möglichkeit, sich mit weiterhin aktuellen Themen zu beschäftigen. Es bietet sich beispielsweise an, über Begriffe wie „Sklaverei“ (S. 3) oder „Rassentrennung“ (S. 20) zu sprechen. Die Kinder können dadurch mit den Begriffen vertraut gemacht und dafür sensibilisiert werden. Auf Seite 2 heißt es: „[…] und sie wollte immer das Richtige tun“. Hier können Leser*innen darüber nachdenken, was denn eigentlich das Richtige ist bzw. welche Werte und Normen vertretbar sind.

Rosa Parks wird für die die Leserschaft durch ein rotes Kleid gekennzeichnet und hat somit einen sehr guten Wiedererkennungswert auf allen Seiten. Lediglich in einer Bildszene, in der sie im Gefängnis sitzt, trägt sie ein grünes Kleid (s. S. 15). Die Zeichnungen erstrecken sich teils über beide Buchseiten, und teils gibt es zwei unterschiedlich szenische Darstellungen auf zwei nebeneinanderliegenden Seiten. Die Illustrationen sind in Pastelltönen gestaltet, wobei die Verwendung von Grüntönen, welche sich ebenfalls im Buchcover widerspiegelt, sehr deutlich hervorsticht. Grün steht im Christentum für Hoffnung und diese Hoffnung zieht sich durch einen gezielten Einsatz durch das gesamte Werk. Sehr nennenswert ist außerdem der Zeitstrahl mit authentischen Fotografien auf den Seiten 25 bis 26, in denen die Geschehnisse der Geschichte nochmals zeitlich dargestellt und nachvollzogen werden können. Ergänzend dazu wird ein Fließtext geboten, welcher an ältere Leser*innen gerichtet ist, da die Inhalte, im Vergleich zum vorherigen Text, komplexer sind. Rezipient*innen erhalten hier noch weitere Details aus Rosa Parks Leben und über ihren Einsatz für Menschenrechte. Eine tolle Ergänzung für diejenigen, die noch mehr über die Menschenrechtlerin erfahren wollen.

Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um eine ansprechende Lektüre, welche junge Leser*innen dazu anregt, sich mit gesellschaftspolitischen Ereignissen auseinanderzusetzen.
(Nunzia-Mintaah Karunainathan, Niedersachsen)