ROKI 2. Kuddelmuddel im Klassenzimmer
- Autor*in
- Hüging, AndreasNiestrath, Angelika
- ISBN
- 978-3-570-17638-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Renger, Nikolai
- Seitenanzahl
- 160
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2019
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 13,00 €
- Bewertung
Teaser
Roki, Pauls Roboterfreund, ertrickst sich erst einen Schulbesuch und gerät dann in große Gefahr. Zum Glück hat der schlaue Bot aber tapfere Freunde.
Beurteilungstext
Nicht nur, wer gerade in einer dritten Klasse über langweiligen Matheaufgaben brütet, würde sich so einen Kumpel wünschen: Halb Roboter, halb Kind, eine wissbegierige, selbstlernende, kleine Maschine, die sprechen, aufräumen und rülpsen kann. Schade nur, dass Paul seinen „Roki“ nicht in die Schule mitnehmen darf, weil dessen Erfinder Angst vor zu viel Öffentlichkeit hat. Doch der Wissenschaftler hat die Rechnung ohne den cleveren Minicomputer gemacht, der selbst einen Weg findet, um sich die 3c und den Rest der Regenbogenschule anzuschauen...
In mehr als 30 kurzen Kapiteln begleiten die Leserinnen und Leser den putzigen Elektrohaufen und seine menschlichen Freunde; Paul und dessen alleinerziehender Mutter, die einen typischen Berliner „Späti“ betreibt, über den etwas zerstreuten Forscher, dem sie einen Lagerraum vermietet hat bis hin zu Nachbarn und Schulkameraden. Die Erlebnisse der Protagonisten sind vor allem lustig, zuweilen auch spannend, doch in einem Maße, dass auch die jüngeren Leserinnen und Leser nicht überfordert werden; zumal am Schluss natürlich alles ein gutes Ende findet.
Bei diesem Thema bietet sich einerseits ein Exkurs zum Thema „künstliche Intelligenz“ an, mit dem auch schon die Jüngsten dank der in zahlreichen Haushalten verbreiteten Geräte mit Spracherkennung vielfach erste Kontakte geknüpft haben. Andererseits gibt es sogar bereits seit mehr als 20 Jahren Bausätze, mit denen auch junge Kinder Roboter konstruieren können - man denke nur an die Lego Mindstorms-Systeme, weswegen das Buch nicht nur Sprachanlässe liefert, sondern vielleicht sogar die Möglichkeit, eine praktische Umsetzung des Gelesenen zu versuchen.
Auch rein inhaltlich steckt in dem Buch mehr als nur eine heitere Schulgeschichte, denn Andreas Hüging und Angelika Niestrath haben durchaus kritische und zum Nachdenken anregende Szenen eingebaut: Pauls Eifersucht wird ebenso thematisiert wie das Verhalten des Klassensnobs Philipp. Besonders schön: Wenn der Roboter mit entwaffnender Ehrlichkeit die kleinen Alltagslügen entlarvt, indem er wiedergibt, was die Mutter wirklich über die Frisur der Nachbarin denkt.
Zum Vor- und Selbst lesen ist der Kinderroman aber auch deswegen geeignet, weil der Text immer wieder aufgelockert wird durch die großartigen Illustrationen von Nikolai Renger. Farbenfroh und plastisch kommen sie daher, der stoppelbärtige Erfinder mit Bleistift hinterm Ohr, die sechs Möpse der Nachbarin Frau Kursawe und natürlich Kulleraugen-Paule und sein ebensolcher Roboter-Freund mit den dünnen Kabelbeinchen.
Ein Buch also voller Unterhaltung und Spannung, das man getrost verschenken oder als gemeinsame Lektüre genießen kann.
Michaela Pelz