Rico, Oskar und die Tieferschatten

Autor*in
Steinhöfel, Andreas
ISBN
978-3-551-55551-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schössow, Peter
Seitenanzahl
220
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2008
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Rico lebt mit seiner Mutter in einem Wohnblock. Er hat eine Teilleistungsschwäche, kann aber sehr gut erzählen, Der Lehrer der Förderschule gibt ihm den Auftrag, ein Ferientagebuch zu schreiben. Rico begegnet dem einige Jahre jüngeren Oskar, der hochbegabt ist,aber schon durch sein Äußeres auffällt. Die beiden freunden sich an. In dieser Zeit werden Kinder entführt und nur durch ein Lösegeld frei gelassen. Als Oskar verschwindet, spürt Rico den Freund auf. Der Verbrecher wird gefasst.

Beurteilungstext

Selten gibt es in der Jugendliteratur eine Darstellung eines Jungen, der in einer normalen Schule nicht mitkommt und den man beim Lesen wegen seiner Natürlichkeit, seiner Wissbegier und seiner Art, etwas zu erzählen, ohne sich selbst zu beschönigen, richtig lieb gewinnt. Das ist Rico, der, weil sein Vater nicht mehr lebt, mit seiner Mutter zusammen wohnt und den alle Hausbewohner kennen. Einer verspottet ihn sogar regelmäßig wegen seiner Behinderung. Zu einer Frau darf er abends immer gehen und Fernsehen schauen, wenn seine Mutter zur Arbeit geht. Rico kann nicht gut rechnen und sich außerhalb seiner Straße zurechtfinden, aber er kann seine Umgebung und seine Mitmenschen gut beobachten und daraus Schlüsse ziehen. Er spürt, ob jemand glücklich oder traurig ist. Mit vielen Wörtern und Begriffen kann er nichts anfangen und schlägt sie deshalb im Lexikon nach. Was er dort als Erläuterung gefunden hat, schreibt er in gut verständlichem Deutsch in einem Merkkästchen auf. Viele Kinder werden beim Lesen oder Zuhören feststellen, dass sie die Begriffe auch nicht genau hätten definieren können. Als Rico auf Oskar trifft, wie er ein Einzelgänger, entsteht in beiden Jungen noch ganz zart der Wunsch nach einer Freundschaft. Oskar sieht merkwürdig aus, ist hochbegabt, aber ein Sonderling. Er ist auf der Suche nach dem Entführer, der Kinder verschwinden lässt und dadurch die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Das weiß Rico nicht. Erst als er im Fernsehen Oskar als das neu entführte Kind sieht, beginnt er zu recherchieren und wächst trotz großer Ängste über sich hinaus, kann ganz logisch Schlüsse ziehen. Die Tieferschatten, vor denen er sich so oft fürchtet, und die er in der nicht mehr bewohnbaren Wohnung auf der gegenüberliegenden Seite seines Zimmers sieht, sind keine Gespenster. Er spürt Oskar auf und gemeinsam und mit Unterstützung weiterer Hausbewohner können sich die Jungen retten. Die ganze Geschichte, die sich liest, als würde Rico alles selbst erzählen in dem Ferientagebuch, das ihm der Lehrer aufgetragen hat, ist in einer erfrischenden Umgangssprache geschrieben. So ist auch jeder Tag optisch mit einer grauen Seite vom vorherigen Tag und seiner Aufzeichnung abgetrennt. Die Zeichnungen der Jungen auf der Titelseite und im Buch selbst geben zwar etwas vom Inhalt wieder, ermutigen meines Erachtens aber nicht, das Buch in die Hand zu nehmen.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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