Rico, Oskar und die Tieferschatten
- Autor*in
- Steinhöfel, Andreas
- ISBN
- 978-3-551-55551-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schössow, Peter
- Seitenanzahl
- 224
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Rico ist ein tiefbegabtes Kind. Man könnte auch sagen, dass er eine Bingomaschine in seinem Kopf hat, die seine Bingokugeln ab und zu ganz schön durcheinanderwirbelt. Er schaut sich samstags mit seiner Nachbarin Frau Dahling einen guten Krimi in Agatha Christie Manier an. Doch das tut er nicht zum Vergnügen, er will schließlich dem bösen Entführer Mister 2000 auf die Spur kommen. Dabei lernt er zufällig Oskar kennen der einen blauen Helm trägt und ziemlich viel weiß.
Beurteilungstext
Auf den ersten Blick handelt es sich bei diesem Buch vor allem um eine Kriminalgeschichte. Auf den zweiten Blick ist da aber noch mehr. Es geht um zwei Jungen die als Außenseiter abgestempelt werden, weil sie nicht der “Norm” entsprechen. Diese Außenseiterproblematik verpackt der Autor Andreas Steinhöfel so geschickt in eine Geschichte auf der Suche nach einem Entführer und einem wahren Freund, dass dem Leser die zwei Jungen vielmehr als außergewöhnlich und nicht als Außenseiter erscheinen. Das der Autor es auch noch schafft eine Mutter, die Geschäftsführerin in einer Tabledancebar ist und aufgrund ihrer Nachtschichten ihren Sohn öfter unbeaufsichtigt alleine lässt, trotzdem in einem positiven Licht erscheinen zu lassen ist einfach sagenhaft. Zwar gibt es in dieser Geschichte, wie in jedem normalen Mehrfamilienhaus auch, Nachbarn auf die man gut und gerne verzichten könnte. Dennoch hat man das Gefühl es handele sich viel mehr um ein hilfreiches, soziales Netzwerk als um unhöfliche, nörgelnde oder besserwisserische Mitbürger.Das die Geschichte so erfrischend und charmant wirkt liegt vor allem an den sprachlichen Mitteln die verwendet werden und dem Blickwinkel aus dem erzählt wird. So wie Kinder untereinander ihren eigenen Slang haben, so hat auch Andreas Steinhöfel seine ganz eigene Sprache, welche der Geschichte eine witzige und unterschwellig positive Note gibt. Wer also wissen will was ein tiefbegabtes Kind ist oder ob man Müffelchen selber auch mag, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Es lohnt sich.
Die äußere Form des Buches ist ebenfalls sehr gelungen. Zu jedem Kapitel gibt es ein Bild als Hinweis auf den Inhalt. Obwohl nur in Grautönen gehalten wirken die Bilder ansprechend. Da die Hauptperson öfter mal etwas vergisst, gibt es immer wieder zwischendrin Merkkästen, welche von witzig bis informativ reichen.