Rick Nautilus - Der Fluss der Gefahren

Autor*in
Blanck, Ulf
ISBN
978-3-7373-4313-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Grubing, Timo
Seitenanzahl
144
Verlag
FISCHER KJB Sauerländer Duden
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt am Main
Reihe
Rick Nautilus
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
9,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wieder einmal sind Rick, Emilio und die Ozeanerin Ava mit ihrem Tauchboot Nautilus auf großer Expedition. Sie landen auf einer riesigen tropischen Insel und treffen dort auf eine Gruppe von Ureinwohnern. Die berichten von riesigen industriellen Abholzungen, die ihren Lebensraum nach und nach vernichten. Dagegen wollen die drei Freunde etwas unternehmen. Aber wo mehr als eine Million hernehmen, um die Versteigerung des Dschungelgebiets zu stoppen? Die drei lassen sich jedoch nicht entmutigen…

Beurteilungstext

Band 9 von Ulf Blancks Kinderbuchreihe um Rick Nautilus, die Ozeanerin Ava und den Piratenabkömmling Emilio ist nach bewährtem Muster aufgebaut. Diesmal führt sie ihr Weg auf eine große Insel irgendwo im Südmeer. Dort steuern sie in einen Fluss, auf dem riesige Mengen abgeholzter Baumstämme schwimmen. Als die drei an Land gehen, werden sie von einem unfreundlichen Mann zum Verschwinden aufgefordert. Doch die Freunde wollen genauer wissen, wo all die Bäume herkommen. Ein Forscher, der vor vielen Jahren auf die Insel gekommen ist und sich den dortigen Ureinwohnern angeschlossen hat, kann ihnen Näheres über die Vernichtung des Tropenwaldes erläutern. Eine schlimme Angelegenheit, die die drei Freunde nicht untätig hinnehmen wollen. Da bereits für den nächsten Tag die Versteigerung weiterer Flächen zur Abholzung geplant ist, muss schnell gehandelt werden. Aber wo kriegt man eine Million her, um den Besitzer der Holzfabrik, der fest mit gigantischen Gewinnen rechnet, doch noch zu überbieten? Da wird Rick, Ava und Emilio dringend etwas einfallen müssen. Und natürlich finden sie auch diesmal wieder einen passenden Ausweg.
Der in sich abgeschlossene Kinderroman ist in einfacher, problemlos verständlicher Sprache geschrieben. Der geschilderte fiktive Schauplatz des Abenteuers erinnert an die Verhältnisse im brasilianischen Urwald. Die Ureinwohner (hier heißen sie Patalay), mit denen die Kinder in Kontakt kommen, werden einigermaßen klischeehaft dargestellt: Sie werden vom Vorarbeiter der Holzfabrik als „nackte Affen“ (S. 84) bezeichnet, sind aber untereinander friedlich, leben in jeder Hinsicht nachhaltig, sind nicht gierig nach Gold (das für sie keinen besonderen Wert bedeutet), kennen alle Geheimnisse des Dschungels, darunter Hunderte Pflanzen mit frappierenden medizinischen Wirkungen, aber haben mit ihren Blasrohren leider keine Chance, die eindringenden Holzfäller zu vertreiben. Die Verständigung mit den drei Abenteurern läuft jedoch reibungslos, da sich seit vielen Jahren ein Forscher unter den Patalay befindet, der ihnen die Sprache beigebracht und inzwischen mit der „sogenannten Zivilisation abgeschlossen“ hat (S. 63).
Manches klingt allzu sehr vereinfacht, aber das Buch vermittelt dennoch viele auch für junge Leserinnen und Leser ab 8 Jahren gut nachvollziehbare Informationen über die Umweltfrevel, die heute aus Profitgier in Ländern wie Brasilien begangen werden, aber globale Auswirkungen haben.
Die Lösung klingt allerdings ebenfalls ziemlich simpel: Mit der nötigen Geldsumme, die auf wundersame Weise von den Kindern in Form von Gold gefunden wird, lässt sich das Problem schnell aus der Welt schaffen. Da macht es sich der Autor doch sehr einfach. Das Buch kann dennoch bestens empfohlen werden, auch eventuell für den Gebrauch im Unterricht ab etwa 3. Klasse, um Kindern überhaupt erst einmal eine Vorstellung davon zu geben, was Zerstörung der Umwelt bedeutet. Die Aussage der Patalay dazu: „Der Erde wird tatsächlich die Haut abgezogen“ (S. 58). Diese sehr bildhafte Beschreibung können auch Kinder sofort verstehen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gerd Klingeberg; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 14.02.2023

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