Randvoll mit Glück

Schlagwörter

• Behinderung
• Familie
• Freundschaft
• Gefühle

Teaser

Trennen sich die Eltern, so wünschen sich die Kinder das fehlende Elternteil zurück. Haben sie sich mit der neuen Situation arrangiert, so werden sie wieder gefordert, wenn ihre beiden Elternteile sich neuen Partner*innen zuwenden und eine Patchwork-Familie entstehen soll. Suri und ihre Brüder lehnen den Wunsch der Mutter vehement ab, zum neuen Lebenspartner der Mutter zu ziehen. Er wohnt zwar in einem Schloss, aber da wohnt auch Amy, seine Tochter, die mit dem Down-Syndrom zur Welt kam. Wie werden die Beteiligten die neue Situation meistern?

Beurteilungstext

Etwa jede zehnte Familie in Deutschland ist inzwischen eine Patchwork-Familie und viele Kinder kennen die Herausforderungen, aber auch Freuden, die neue Familienkonstellationen mit sich bringen. Ein Elternteil kann in der Regel nur an Wochenenden besucht werden, Eifersucht kommt auf, wenn neue Halbgeschwister die Familien vergrößern, ein Umzug lässt auch noch die vertraute Umgebung vermissen.

Suri, 12 Jahre alt, muss all diese Neuerungen im Leben zusammen mit ihren beiden Brüdern meistern. Die drei Geschwister reagieren auf die Neuerungen unterschiedlich, aber allen ist gemein, dass sie keine Veränderung wollen. Sie müssen aber mit der Mutter ins Schloss ziehen, denn der neue Lebensgefährte der Mutter ist Schlossverwalter. Keine der Gegenmaßnahmen, die sie ergreifen, ändern die Situation so, wie von ihnen geplant. Auch für Amy, seine Tochter, die zunächst bei der Mutter, dann aber ebenfalls im Schloss lebt, ist die Situation nicht einfach. Sie freut sich so auf die neuen Halbgeschwister, wird aber zunächst bitter enttäuscht.

Liebevoll, aber nicht beschönigend, schildert die Autorin ein Leben mit dem Down-Syndrom. Amy besucht eine Integrationsklasse, hat Freundinnen, liebt Tiere und kümmert sich zuverlässig. "Die Pferde füllten ihren Kopf mit Ruhe". Sie ist sensibel, verletzlich, und sie will nicht besonders sein. Sie kennt ihre Probleme und kann sie doch nicht ändern. Als Suri einen Reitunfall hat, wächst Amy über sich hinaus.

In den beiden Erzählsträngen stehen Suri und Amy als Erzählstimmen im Fokus. Die Autorin hat die Probleme bei der Bildung einer Patchwork- Familie und das Leben mit dem Down-Syndrom in eine heile Umwelt gebettet. Die Kinder haben Eltern, die gut verdienen und viel Verständnis aufbringen, die mit ihren Kindern Probleme besprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Die Kinder leben in einer schönen Umgebung mit viel Platz, Haustieren, Angestellten und auch ein kluger, verständnisvoller Opa gibt in der zunächst schwierigen Situation Halt. Dieses Heile-Welt-Ambiente spiegelt auch das Buchcover.