Rafiki

Autor*in
Mwangi, Meja
ISBN
978-3-7795-0482-5
Übersetzer*in
Brückner, Thomas
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
326
Verlag
Gattung
Ort
Wuppertal
Jahr
2014
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
22,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Rafiki ist von seiner Frau verlassen worden, weil er als Straßenmusiker nicht genug Geld für die Studiengebühren der Tochter nach Hause bringt. Um sie zurückzugewinnen, sucht er eine andere Arbeit - kein leichtes Unterfangen, wenn man im Armenviertel der strukturschwachen kenianischen Stadt Nanyuki lebt.

Beurteilungstext

Rafiki fühlt sich eigentlich ganz wohl in seinem Leben. Als meist gut gelaunter Musiker ist er mehr oder weniger beliebt bei seinem Mitmenschen, ein bisschen Trinkgeld bekommt er von Ladenbesitzern dafür, dass er endlich verschwindet, und ansonsten schnorrt er sich durch den Alltag - genau so, wie die meisten seiner Nachbarn das auch tun. Es wird den Lesern nicht wirklich klar, warum Rafikis Handy stets funktioniert oder warum eigentlich der Fahrer des Mofa-Taxis ihn immer wieder fährt, denn bezahlen kann Rafiki offenbar nichts von alledem. Doch Rafikis Leben soll sich ändern. Er braucht Geld, für seine Tochter, aber vor allem für seine Frau. Durch puren Zufall kommt er auf eine geniale Geschäftsidee: Er sucht säumige Kunden der beiden Haushaltswarenhändler Manu und Manish Patel und konfisziert die nicht bezahlten Geräte. Allerdings stellt ihn das vor neue Probleme: Weder haben die beiden Brüder ihn beauftragt, noch haben sie vor, ihn zu bezahlen. Sie sind selbst pleite. Die Geräte, die Rafiki findet, sind uralt und größtenteils kaputt. Und zu alledem beschimpfen ihn die Bewohner seines Viertels jetzt als Dieb. Der Chief, selbst Schuldner bei den Patels, lässt Rafiki verhaften, andere trachten ihm gar nach dem Leben. So kämpft Rafiki gegen Windmühlen, ohne Chance auf Erfolg, doch stets unverdrossen und angstfrei seinem großen Ziel nachlaufend: Seine Frau zur Rückkehr zu bewegen.
Rafikis Geschichte ist eine afrikanische Tragikkommödie mit Charme. Die Erzählung hat aber auch ihre Längen. Viele Szenen ähneln sich, die Sprache des Autors ist ein wenig umständlich. Zudem werden in den Dialogen häufig einzelne Wörter oder auch ganze Sätze der Originalsprache verwendet - möglicherweise ist das eher eine Idee des Übersetzers denn des Autors. Sie stören in dieser hohen Frequenz und in ihrer Unverstehbarkeit den Lesefluss zusätzlich. Um die ganze Tragik des Geschehens zu verstehen, müssen die Leser zumindest allgemeine Grundkenntnisse der jüngeren afrikanischen Geschichte mitbringen, was bei vielen Jugendlichen nicht der Fall sein dürfte. Aber auch so kann man das Buch gut lesen.
“Rafiki” ist ein unkonventionelles, unterhaltsames Buch mit kleinen Schwächen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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