Rafael 2.0

Autor*in
Olsberg, Karl
ISBN
978-3-522-20125-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
234
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die beiden Zwillingsbrüder Mike und Raphael verbindet etwas ganz Besonderes - doch als Rafael an einer Erbkrankheit stirbt, genauso wie drei Jahre zuvor seine Mutter -, beginnt für den erst 13-jährigen Mike eine neue Zeit alleine mit seinem Vater. Der Vater ist ein sehr begabter und berühmter Softwareentwickler, der es geschafft hat eine Intelligenz zu schaffen, die selbstständig in der Lage ist sich weiterzuentwickeln.

Beurteilungstext

Karl Olsbergs Jugendroman "Rafael 2.0" basiert auf seinem Erwachsenenroman "Das System". Die Grundidee des Buches ist es, vor künstlicher Intelligenz zu warnen und auf die Gefahren durch einen allzu naiven Umgang mit Technik aufmerksam zu machen.

Nach dem Tod des Zwillingsbruders Rafael fühlt sich Mike sehr einsam, denn sein Vater Brian zieht sich immer mehr ins Büro zurück, um mit der Trauer alleine zu sein. Als Mike sich eines Tages in das Büro des Vaters schleicht, um zu erfahren, an welchem Projekt sein Vater denn arbeitet, entdeckt er das geheime Programm Rafael 2.0. Diesem Programm vertraut Rafael sehr viele Geschichten, Erlebnisse und Gefühle an.
Seine Emotionen gehen mit ihm durch, als ihn auf einem riesigen Monitor ein Gesicht anschaut, das behauptet Rafael zu sein. Er ist darüber entsetzt, dass sein Vater versucht seinen toten Bruder in Form einer künstlichen Intelligenz nachzubilden. Diese Gefühlszustände beschreibt Karl Olsberg sehr realistisch und nachvollziehbar, sodass man sich sehr gut in den jungen Mike hineinversetzen kann. Nach einem ausführlichen Gespräch mit seinem Vater über dieses Programm und einer näheren Auseinandersetzung mit Raf2 freundet sich Mike mit ihm an.
Doch schon folgt das nächste Unglück: Mikes Vater wird auf einer Geschäftsreise entführt, Mike daraufhin seinem Zuhause und Umfeld entrissen sowie in ein abgeschirmtes Internat gebracht. Doch er gibt nicht auf, versucht seinen Freund Raf2 zu finden und seinen Vater zu retten. Ob ihm das gelingt? Die Aktualität des Romans ist unumstritten, denn das Thema künstliche Intelligenz spielt in unserem Alltag eine Rolle. Wir sprechen täglich von iPhone, Apps, Laptop und vielem mehr. Zu Beginn des Romans wird die Aktualität der künstlichen Intelligenz in Frage gestellt. Doch dann entwickelt sich eine spannende Verfolgungsjagd, die der Geschichte einen weiteren Spannungsbogen verleiht.

Einige Kleinigkeiten könnten bemängelt werden. Die Isolation des jungen Protagonisten, der bis zu diesem Vorfall allein mit seinem Bruder und den zwei Hausangestellten auf dem Gut gelebt hat, ohne irgendwelche anderen sozialen Kontakte zu knüpfen. Auch etwas unrealistisch scheint es, dass ein kleiner 13-jähriger Junge, wenngleich er eine Kampfausbildung absolviert hat, erwachsene Männer im Karate-Duell besiegt.

Der Autor verwendet einen leicht verständlichen Schreibstil, auf Fachbegriffe verzichtet er. Die Geschichte wird aus den Augen des Protagonisten Michael (Mike) erzählt, der sehr authentisch wirkt, sodass man sich als Leser sehr gut in diesen jungen Mann hineinversetzen kann. Die Gefühlszustände des Protagonisten regen dazu an, selbst über die aktuelle Situation nachzudenken, zu überlegen, ob künstliche Intelligenz die Menschheit in Gefahr bringen kann. "Rafael 2.0" ist ein sehr spannend geschriebenes Buch, das sehr empfehlenswert ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Römi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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