Rafael 2 0

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Teaser

Nach dem Tod seines Zwillingsbruders Rafael, der sein einziger Freund war, fühlt sich der 13-jährige Mike einsam. Eines Tages schenkt ihm sein Vater ein Computerprogramm, das genauso spricht und wirkt wie sein verstorbener Bruder. Nach anfänglichen Bedenken gelingt es Mike eine "Beziehung" zu "Raf 2" aufzubauen. Als sein Vater plötzlich verschwindet, findet sich Mike in einem Netz aus Intrigen wieder und ist plötzlich auf die Hilfe seines künstlichen Bruders angewiesen.

Beurteilungstext

Ist es möglich künstliche Intelligenz zu erschaffen, die eines Tages, die Rolle des Menschen übernehmen kann? Karl Olsberg promovierte über künstliche Intelligenz und schrieb bereits im Jahr 2007 mit "Das System" ein Erwachsenenbuch zum selben Thema. Nun gelingt es ihm durch "Rafael 2.0" dieses Thema für Jugendliche aufzugreifen und zu verarbeiten.
"Rafael 2.0" ist ein spannendes Buch, dass vor allem computerbegeisterte Leser interessieren dürfte. Die Aktualität des Themas sowie die Erzählperspektive (Ich-Erzähler = Mike) lassen den Leser schnell selbst zum Teil der Geschichte werden. Einige Oberflächlichkeiten bei der Beschreibung der Charaktere sowie ein etwas zu klischeehaft daherkommendes Ende schmälern die Qualität und Aussagekraft des Romans nur in geringem Maße. Allerdings ist ein hohes Maß an Fantasie gefordert, da vor allem die optischen Beschreibungen der handelnden Personen und Orte nur sehr allgemein gehalten sind. Alles in allem ist "Rafael 2.0" ein sehr lesenswerter Roman, der ein aktuelles Thema aufgreift und im Epilog interessante Fragestellungen zur Gefahr künstlicher Intelligenzen im Alltag aufwirft. So stellt Karl Olsberg abschließend die Frage, welchen Einfluss Maschinen und Computer schon jetzt auf unser Leben haben und ob der Mensch noch die vollständige Kontrolle hat.