Rätsel um den Schwarzen Ritter

Schlagwörter

• Abenteuer
• Historisches

Teaser

Die drei Freunde Albert, Lilly und Magnus können mithilfe eines geheimen Tunnels in vergangene Zeiten reisen. Als ihr Widersacher Dubios den blauen Kristall stiehlt, um sich im 13. Jahrhundert als Kaiser Friedrich II. auszugeben, beginnt für die Freunde ein neues Abenteuer. Während Lilly und Magnus dem Fiesling ins Mittelalter folgen, versorgt Albert sie mit Informationen. Er sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl. Seine zahme Dohle Merlin ist fliegender Bote zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Beurteilungstext

Mit dem vierten Band aus der Reihe “Der Geheime Tunnel” bietet Olaf Fritsche - wenn auch nur schlaglichtartige - Einblicke in das Mittelalter. Gleichzeitig erzählt er eine spannende Geschichte, in der es Kindern mit vereinten Kräften gelingt, einem erwachsenen Fiesling eins auszuwischen. Wenn sie - und damit auch die jungen Leser - dabei noch ein wenig über Ritter und das rauhe Leben im 13. Jahrhundert erfahren, umso besser.

Die drei Freunde im Roman beziehen ihr Wissen aus dem Internet. Albert kann Lilly und Magnus nicht auf ihren abenteuerlichen Zeitreisen begleiten, da sein Rollstuhl zu breit für den geheimen Tunnel ist. Er war es aber, der den unterirdischen Weg in die Vergangenheit in der Villa, die er mit seinem Vater bewohnt, entdeckt hatte. Und Albert ist geübt darin, die wichtigsten Informationen aus dem weltweiten Netz über die jeweilige Zeit herauszufinden. “Wissen sorgt dafür, dass du wenigstens nicht wie ein Trottel dastehst”, findet Albert. Die entsprechende Kleidung für die Zeitreise können sich die Kinder über Lillys Mutter beschaffen. Diese ist Schneiderin im Theater. Alberts Dohle Merlin bringt Zettelbotschaften vom Jetzt ins Damals und umgekehrt - E-Mails kannten die Ritter ja noch nicht.

Die Konstellation der Figuren Albert - Merlin erinnert an eine andere Romanfigur: Elea Eluanda, die ebenfalls nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist. Die Protagonistin der Autorin Elfie Donnelly hat die blaue Tröstereule Ezechiel als treue Begleiterin. Diese Ähnlichkeit schadet aber nicht dem Unterhaltungswert des “Schwarzen Ritters”.

Die Schwarz-Weiß-Bilder von Barbara Korthues unterstreichen die Verwunderung der Kinder über das harte Leben im Mittelalter. Als Magnus und Lilly einen Mann am Pranger sehen, zeigt die Illustratorin viele Hände, die faules Obst auf den Mann werfen. Die Zettel, die Albert mit Magnus und Lilly austauscht, werden aus dem Text hervorgehoben. Das Schriftbild von Lilly und von Albert ist unterschiedlich.

“Rätsel um den Schwarzen Ritter” ist eine gelungene Mischung aus Abenteuerroman und kindgerechtem Sachbuch. Olaf Fritsche versucht, die Vermittlung von historischem Wissen auf die kindliche Ebene herunterzubrechen. Durch die Entsendung von Menschen aus der Moderne in die Vergangenheit entstehen interessante Szenen. Mithilfe einer Taschenlampe und eines MP3-Players kann der Betrüger Dubios die Menschen im Mittelalter beeindrucken. Sie meinen, Dubios könne “ohne Feuer einen Stock zum Leuchten bringen und die Stimme Gottes erschallen lassen”.

Zusammen mit ihrer neuen Freundin, der Ritterstocher Hilde, gelingt es den drei Freunden einmal wieder, diesem Spuk ein Ende zu machen und Dubios zu überlisten. Doch sie haben ihn nicht endgültig besiegt. Fortsetzung folgt, im Juli mit dem sportlichen Band 5: “Wettlauf in Olympia”.