Rabentochter
- Autor*in
- Krauß, Irma
- ISBN
- 978-3-7941-7068-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 193
- Verlag
- –
- Gattung
- Taschenbuch
- Ort
- Düsseldorf
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 14-15 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Corinna ist 14, Adoptivtochter mit einem kaum älteren Bruder und verständnisvollen Eltern. Aber sie kann dieErinnerung an die eigene Mutter nicht vergessen, weshalb sie die Adoptivmutter ablehnt. Auf einer Fete des Bruders wird sie durch eine Vergewaltigung schwanger. Sie verweigert eine Abtreibung, sucht weiter nach der Mutter. Deren Besuch im Mutter-Kind-Heim zeigt ihr eine andere Frau als erwartet, eine Karrierefrau, die sie ablehnt. Aber Corinna will ihr Kind behalten.
Beurteilungstext
In intensiven Szenen lässt uns die Autorin an den Gefühlen, Ängsten, Erwartungen Corinnas teilhaben. Wiederholt in Rückblicken wird Corinnas Adoption aus einem Heim geschildert, in das sie ihre leibliche Mutter gebracht hatte. Corinna war fünf, und die Erinnerung an die schöne, blonde Mutter taucht immer wieder auf. Edith, die Adoptivmutter, kann sie nicht akzeptieren, nie zu ihr Mama sagen, trotz aller Zuwendung, die sie erfährt. Ungeschminkt schildert die Autorin, welche Schwierigkeiten eine Adoption mit sich bringen kann, denn Corinna kompensiert ihre unklare Gefühlslage, ihre Verlustängste mit kleinen Diebstählen und Freßattacken. Deshalb muss sie das Gymnasium verlassen. Die Adoptiveltern wollen eine Abtreibung, aber Corinna weigert sich, sie will dieses Kind behalten etwas Eigenes haben. Dabei erweist sie sich wenig fähig, die Informationen aufzunehmen, die die Schwangerschaft und die Frage der Vormundschaft mit sich bringen.
Dass die Adoptiveltern ihr trotz allerheftigster Auseinandersetzungen anbieten, mit dem Kind in ihr Haus zurückzukehren und dort zu leben, gibt ihr eine Chance, die am Schluss nur angedeutet wird.
Im Wechsel von Ich-Erzählung und Erzählung in dritter Person, z.T. als Rückblende überschrieben wird die schwierige Entwicklung gestaltet. Es ist oft eine bedrängende Lektüre, die diese Autorin wieder als sehr realistische Rechercheurin und gute Erzählerin ausweist, die in dialogreicher Sprache ein durchaus aktuelles Problem gestaltet hat. Unbedingt lesenwert nicht nur für junge Frauen.