Ali Baba und die 40 Räuber

Autor*in
Krauß, Irma
ISBN
978-3-401-06650-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hansen, Christiane
Seitenanzahl
79
Verlag
Arena
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Würzburg
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In der Reihe der Kinderbuchklassiker nimmt Ali Baba zu Recht seinen Platz ein. Der arme, aber ehrliche Finder eines großen Schatzes geht umsichtig und maßvoll mit seinem Wissen um, sein Bruder begibt sich gierig in Gefahr und kommt darin um. Vielen ist diese alte Geschichte wohlbekannt.

Beurteilungstext

In der Tradition echter Volksmärchen weitererzählt, unterlag der Text naturgemäß mannigfaltiger Veränderung. Die schriftliche Überlieferung unterlag dem gleichen Schicksal. Daher kann von einem Originaltext nicht die Rede sein. Eingebettet in den großen Kontext der Erzählungen von Scheherazade, mit denen sie in 1001 Nacht förmlich um ihr Leben erzählt, vermitteln die Märchen einen Hauch von orientalischer Exotik und bezaubern seit vielen Jahrhunderten Groß und Klein.
Anfangs konnte ich schwer beschreiben, warum mir diese Textfassung ein wenig Unbehagen bereitet. Ein Vergleich mit anderen Ausgaben brachte dann deutliche Unterschiede zu Tage, die sich maßgeblich auf die Stimmung auswirken. Diese Änderungen waren nicht immer negativ, im Gegenteil. Aber wenn man einen Text aus seiner Kindheit kennt, dann nimmt das natürlich Einfluss auf spätere Rezeptionen.
Der Text wurde in seinen Formulierungen und seinem Satzbau dem kindlichen Sprachvermögen der Gegenwart angepasst. Dadurch sind einige Zusammenhänge leichter verständlich, aber eine gewisse orientalisch romantische Färbung geht auf diese Weise verloren. Märchentypische Vokabeln wurden ersetzt, Orte wurden anders angegeben (anstatt von ""Persien"" ist nunmehr vom ""Orient"" die Rede).
Es kommt vor, dass die Autorin Wertungen einschiebt, die einem Märchen nicht angemessen sind. Moralische oder ethische Wertungen muss jeder Leser oder Zuhörer selbst vornehmen, wenn er es für notwendig hält. Die Beurteilung des armen Bruders z.B. ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Aber das hat in einem Märchentext nichts zu suchen.
Die Unterteilung in 13 Kapitel erleichtert ebenfalls das Verständnis und die Übersicht. Eine Ausdehnung des Textes von ca. 40 Seiten in anderen Märchensammlungen auf hier 80 Seiten sind der größeren Schrift geschuldet, der Text selbst ist leicht verkürzt.
Die farbigen Illustrationen, die fast alle Seiten irgendwie einrahmen, sind stark vereinfacht, stilisiert und farblich klar begrenzt, was erfahrungsgemäß jüngere Leser sehr schätzen. Allerdings fehlt der orientalischer Überschwang an Ornamentik. Auch wenn Musterbänder jedem Kapitel voranstehen sowie Gebäude, Gebrauchsgegenstände und Kleidung gemustert sind, ist alles sehr einfach gehalten. Es ist weniger eine märchenhafte Ausschmückung sondern eher eine kindgemäße, farbige Darstellung realistischer Verhältnisse. Die Illustrationen selbst sind in Motiv- und Farbwahl sehr fröhlich und verheißungsvoll.
Trotz aller Einwände werden die Kinder auf eine angenehme Weise mit dem alten Text bekannt gemacht und ich denke, diese Buchausgabe sollte in jedem Bücherschrank willkommen sein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Wa.
Veröffentlicht am 01.07.2015

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