Prinzessin Polly - Frecher, als der König erlaubt

Autor*in
Dierks, Martina
ISBN
978-3-8337-1823-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Jumbo
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Hamburg
Jahr
2007
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Prinzessin Polly soll in einem Wettbewerb den Königssohn eines anderen Königreiches aus seinem schon drei Jahre dauernden Schlaf wecken. Doch bald merkt sie, dass der König gar nicht am Erwachen seines Sohnes interessiert ist, da die Startgebühren ihm Geld einbringen. Als sie dann entdeckt, dass Prinz Peter zum Schlaf Vortäuschen gezwungen wird, entlarvt sie den König als Betrüger. Die Ruinierung der anderen Königreiche ist abgewendet und Peter und seine Mutter leben wieder ein normales Leben.

Beurteilungstext

Könnte man die erste CD als unterhaltsam bezeichnen, so wird die zweite CD mit dem Fortschreiten der Handlung auch durchaus spannend. Der Hörer - vermutlich wird es sich in den meisten Fällen um eine Hörerin handeln - kann selbst Vermutungen anstellen, wenn Details bekannt und Andeutungen gemacht werden. Erstaunlich ist, dass Polly als Hauptfigur sich schließlich als unwissender als der Hörer herausstellt, denn dieser hat bereits vor der Auflösung vermutet, dass es sich beim Stallburschen Pit um den Prinzen Peter handelt. Polly hat diese Ahnung - obwohl es manchmal anders scheint - offensichtlich nicht geteilt, weil sie auf die Auflösung völlig überrascht reagiert.
Die vier Kinderfiguren erlauben es der Autorin, Rollenklischees und Geschlechterstereotypen zu verhandeln. So treffen besonders in den Auseinandersetzungen zwischen Polly und Niagara ein emanzipiertes auf ein sehr traditionelles Konzept. Schließlich jedoch siegt Pollys erfrischende Art, die sich von überkommenen Prinzessinnenbildern befreit hat und mit zerzausten Haaren, barfuß und kronenlos nicht nur die beiden anderen Mädchen mitreißt, sondern für eine neue “Mode” sorgt. Es gelingt ihr auch, Prinz Peter aus seiner Angst zu erlösen und zu selbstbewusster Tatkraft zu verhelfen.
All das wird gelesen von einer passend weiblichen Stimme. Gabriele Libbach spricht mit leiser Ironie, lässt Gute und Böse und immer gleiche, zeternde Mütter erstehen, so dass man gut unterhalten ist und sich über die erfrischende Verwendung alter Märchenmotive freut.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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