Große Klasse, kleiner Hund

Autor*in
Dierks, Martina
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Czerwenka, Eva
Seitenanzahl
159
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2005
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mascha, fast zehn Jahre alt, musste wegen der Trennung der Eltern mit ihrer Mutter von Berlin in die “Provinz” ziehen. Dort kommt sie in eine neue Schule, in der sie nicht nur Freunde, sondern auch ihr weniger wohlgesonnen Menschen trifft. Als die Klasse eine Zirkusvorführung plant, möchte Mascha eine Tierdressur dazu beitragen, was sich anbietet, da sie in der “Zicken-Farm” wohnt, einer Tierpension, die ihrer Tante gehört. Dabei treten ungeahnte Komplikationen auf.

Beurteilungstext

Das Buch beginnt mit Maschas erstem Schultag in der neuen Schule. Schon da tun sich spannende Felder auf: ein freier Platz an einer leeren Bank verkündet eine Außenseiterin, die gerade wieder mal krank ist, neben die sich Mascha setzen muss: Vera aus Rußland. Die Tonangeberinnen sind Sonja und Ronja, die Mascha gleich nicht leiden kann, was auf Gegenseitigkeit beruht. Außerdem muss Mascha nach der Schule erleben, dass ihr erster (und einziger) Freund Rip, der drei Jahre ältere Enkel der netten Rentnerin, die auf der “Zicken-Farm” aushilft, sie fast nicht mehr kennt, weil er mit anderen Jungen zusammen ist. So geht es weiter, ein Spannungsfeld löst das andere ab in diesem Buch, nichts ist zuerst einmal einfach, überall lauern Komplikationen, die scheinbar unlösbar sind, sich aber manchmal doch lösen lassen oder von selbst lösen. Mascha nimmt teilweise ihr Schicksal in die Hand, manchmal sieht sie sich machtlos oder ihr Schicksal bejammernd ihren Problemen ausgeliefert. Wie im richtigen Leben? Auf jeden Fall ist sie eine gute Identifikationsfigur für Mädchen, die Tiere lieben. Sicher ist es weniger ein Buch für Jungen.
Sprachlich ist es ein sehr lebendiges Buch. Wir finden viel Wörtliche Rede, Gedanken und Gefühle der Protagonistin werden uns als Leser direkt rückgemeldet. Inhaltlich gibt es oft Sprünge von Szene zu Szene, um den Leser nicht mit Unwichtigem zu langweilen. Genau da finde ich aber auch Schwachpunkte des Buches. Es ist sehr “eingleisig” auf Mascha und auch auf eine gewisse “action” und Besonderheit ausgerichtet. Die arme Mascha hat kaum Kontakt mit ihrer Mutter, sie reden nicht miteinander, was später immerhin noch thematisiert wird. Am Anfang hat Mascha als Lebensinhalt drei Tiere, einen Esel, einen Hund und eine Dohle (s. Titelseite), die am Ende beispielsweise gar keine Rolle mehr spielt. So hat auch die “Küchenfrau” Edda Blum ein blaues Huhn namens “Bella Blue”, das bei ihr in der Küche sitzt. Welches Hunhn sitzt eigentlich brav in einer Küche? Es macht auch keinen Unsinn oder stellt alles auf den Kopf, sondern es ist einfach da. Diese Versuche, die vielleicht die “Verrücktheit” oder das Besondere der “Zicken-Farm” herausstreichen sollen, empfand ich als verkrampft, da sie mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun haben und mir absolut überflüssig scheinen.
Vermisst habe ich in diesem Buch den Hinweis auf den ersten Band der “Zicken-Farm”-Reihe. Es gibt keine Informationen über die Autorin und auch kein Inhaltsverzeichnis. Das fände ich für Bücher für diese Altersgruppe durchaus wünschenswert, zumal das Buch 30 Kapitel mit gelungenen Überschriften hat, die durchaus neugierig machen können wie beispielsweise “Feuerprobe” oder “Einfach nur gemein”. Die schwarz-weißen Illustrationen im Buch, die wir bei jeder der Überschriften finden und auch einmalig mitten in jedem Kapitel, gefielen mir gut. Sie veranschaulichen den Text gut, passen immer hervorragend zum Inhalt und lassen das eigene Vorstellungsvermögen zu, weil sie dezent wirken. Am Ende findet ein Happy-End statt, was man sich kaum hätte erträumen können als Leser. Die Lehrerin ist trotz aller anfänglichen Skepsis begeistert, die zickige Hundebesitzerin lässt ihren Hund entgegen aller Befürchtungen plötzlich doch in die Manege, der unzuverlässige Vater reist extra aus Berlin zur Zirkusvorstellung an usw. Unglaubwürdig, aber sicher schön für harmoniebedürftige Leserinnnen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von infe.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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